Nachruf

Experimentalfilmer Werner Nekes gestorben

Der Filmemacher Werner Nekes.
Der Filmemacher Werner Nekes. © picture alliance / APA / Hans Klaus Techt
Bernd Upnmoor und Klaus Wyborny im Gespräch mit Max Oppel · 24.01.2017
Der legendäre Filmkünstler Werner Nekes ist tot, er starb im Alter von 72 Jahren in Mülheim an der Ruhr. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die Schlagerfilm-Parodie "Johnny Flash".
Werner Nekes ist tot. Er war bekannt geworden als Filmkünstler und Sammler. Eines seiner bekanntestens Werke ist die Schlagerfilmparodie "Johnny Flash" aus dem Jahr 1986, an der auch Helge Schneider und Christoph Schlingensief mitwirkten.
Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtete, starb Nekes bereits am 22. Januar im Alter von 72 Jahren in Mülheim an der Ruhr.
Ab Mitte der 1960er-Jahre experimentierte der studierte Sprachwissenschaftler und Psychologe mit dem Medium Film. Neben seinen Filmexperimenten sammelte Nekes Objekte aus der Vorgeschichte des bewegten Bildes, wie optische Spielzeuge, Laterna Magica, Panoptiken und Ähnliches.

Glücklich in der Nische

Kameramann Bernd Upnmoor: "Er war ein experimenteller Mensch, nicht nur als Filmemacher. Die Zusammenarbeit mit ihm war etwas Einmaliges. Die Filme waren niemals der große Kinoerfolg, sondern wir haben ein Nischendasein geführt, aber wir haben etwas geschaffen, was im deutschen Kino sonst nicht vorkommt."
Regisseur Klaus Wyborny: "Ich kenne ihn vor allem aus seiner Frühphase 1967/68 vom Filmclub an der Hamburger Universität, als wir beide Anfang 20 waren. Er hatte einen glänzenden Überblick über Avantgarde-Strömungen und davon hat man enorm profitieren können. Da tauchte er als junger Mann auf mit einem enormen Oeuvre, mit 22 hatte er 10 oder 15 Kurzfilme gemacht, die alle enorme Qualität hatten. Ich steh als Regisseur noch immer fest auf diesem Frühwerk, das für mich ein ästhetisches Fundament bildet."

Programmtipp: Um 23:08 Uhr sprechen wir mit dem Philosophen und Kunstvermittler Prof. Bazon Brock über den Filmemacher Werner Nekes in der Sendung "Fazit - Kultur vom Tage".

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