Nach dem Garland-Anschlag

Attentäter sympathisierten mit IS

Ein Sicherheitsbeamter bei der Veranstaltung in Garland
Ein Sicherheitsbeamter bei der Veranstaltung in Garland © dpa / picture-alliance / Larry W. Smith
Von Marcus Pindur, Studio Washington · 05.05.2015
Einer der beiden Attentäter von Garland (Texas) hat nach Polizeiangaben auf Twitter dem IS seine Loyalität geschworen. Er habe als Kämpfer des Dschihad sterben wollen. Unterdessen geraten die Macher der Ausstellung mit Mohammed-Karikaturen selbst in die Kritik.
Einer der beiden Angreifer soll dem FBI bereits seit 2006 bekannt sein. 2011 wurde Elton Simpson verurteilt, FBI-Agenten belogen zu haben. Simpson soll vorgehabt haben, nach Somalia in den Dschihad zu ziehen. Sein Komplize, dessen Name mit Nadir Sufi angegeben wurde, war offensichtlich bislang nicht aufgefallen. Die beiden lebten in Phoenix, Arizona und waren mit ihrem Auto nach Garland, Texas gefahren, um den Anschlag zu verüben.
Simpson hatte kurz zuvor auf dem Onlinedienst Twitter erklärt, als Kämpfer des Dschihad sterben zu wollen.
Die Angreifer hätten offensichtlich die Absicht gehabt, Besucher der Ausstellung mit Mohammed-Karikaturen zu erschießen, so der Polizeisprecher von Garland. Die Angreifer waren mit AK-47-Sturmgewehren und schusssicheren Westen ausgerüstet. Es sei nur dem mutigen Einschreiten eines einzelnen Polizisten zu verdanken, dass nicht mehr Menschen zu Schaden gekommen seien.
Verbindungen zum IS?
Simpson hatte auf Twitter einem britischen Führer der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) Loyalität geschworen. Der IS reagierte umgehend und erklärte, bei den Tätern handele es sich um Sympathisanten. Die "Washington Post" berichtet, dass das FBI allerdings nicht davon ausgeht, dass die Terrorgruppe den Anschlag gesteuert habe.
Der republikanische Abgeordnete Peter King, Mitglied des Heimatschutz-Ausschusses im Repräsentantenhaus, meint, es sei noch zu früh, um sichere Aussagen zu einer eventuellen Verbindung zum sogenannten "Islamischen Staat" zu konstatieren.
"Aber ich kann sagen, dass FBI-Direktor James Comey mir bestätigt hat, dass derzeit in allen 50 Bundesstaaten Ermittlungen gegen eventuelle IS-Unterstützer durchgeführt werden."
Geert Wilders als Gast
Unterdessen gerät die Organisation, die den Mohammed-Karikaturen-Wettbewerb in Garland, Texas veranstaltet hatte, die American Freedom Defense Initiative, mehr und mehr in die Kritik. Hauptredner des Abends war der niederländische Rechtspopulist und Islamfeind Geert Wilders.
"Don´t mess with Texas!”
Die American Freedom Defense Initiative war bereits früher mit islamfeindlichen Aktionen auf gefallen. In New York hatte sie eine Kampagne gegen ein islamisches Zentrum in der Nähe des World Trade Centers initiiert. Diese Kampagne machte die eloquente Vorsitzende der Gruppe, Pamela Geller, zu einem Shooting Star der islamfeindlichen Szene.
Ausstellungsmacher haben Kontakte zu europäischen Rechtsextremen
Das Southern Poverty Law Center, ein Thinktank in Montgomery, Alabama, der rechtsextreme Gruppen beobachtet, nennt die American Freedom Defense Initiative schrill und grob in ihrer Denunziation des Islam.
Pamela Geller hat wiederholt Präsident Obama als verkappten Muslim bezeichnet, der insgeheim den Dschihad gutheiße. Das Massaker von Srebrenica an bosnischen Muslimen leugnete sie ab. Geller hat Kontakte zu rechtsextremen europäischen Gruppen wie der English Defense League und Pro Köln.
Mehr zum Thema