Musik aus Osteuropa

Nur für Fans und Eingeweihte?

Armin Siebert, Labelchef von Eastblok Music
© DRadio / Tarik Ahmia
Labelchef Armin Siebert im Gespräch mit Olga Hochweis · 20.11.2014
Trotz "Russendisko" und "Balkan Beats": Auch 25 Jahren nach dem Ende des Eisernen Vorhangs gibt es zwischen Ost und West eine musikalische Einbahnstraße. Schuld ist auch das Radio, sagt Armin Siebert von "Eastblok".
Nachdem vor 25 Jahren der Ostblock zusammengebrochen war, konnte man hinter dem Eisernen Vorhang endlich ungehindert Westmusik hören. Umgekehrt hat es Ostmusik im Westen nach wie vor schwer, trotz "Russendisko" und "Balkan Beats" - das sagt Labelchef Armin Siebert, Experte in Sachen Osteuropa-Musik.
Immer noch ein Nischendasein
Den Soundtrack zu "Russendisko" und "Balkan Beats" hat das Label "Eastblok" herausgebracht. Beide Veranstaltungsreihen seien vor etwa zehn Jahren sehr populär geworden. "Die Leute tanzten zu dieser Musik, aber diese Musik gab es nicht zu kaufen", so der Chef und Mitbegründer von "Eastblok Music".

Generell sei osteuropäische Musik hierzulande aber bis heute "eine Nische" geblieben, bedingt "leider durch Hörgewohnheiten, die auch von den Radios natürlich mit unterstützt und geprägt werden". Dort würden vor allem englische und ansonsten deutsche Songs gespielt:
"Und für den ganzen Rest, für diese ganze andere Welt, Spanisch, Chinesisch, wie es so heißt, sind irgendwie drei Prozent übrig."
Kein Mangel an Musik aus Osteuropa
Das Interesse osteuropäischer Musiker an Veröffentlichungen im Westen ist dagegen offenbar groß: "Die Bands rennen uns die Bude ein." Eigentlich müsse er fast täglich einer Band absagen, so Siebert. "Es sind sogar Sachen dabei, die wir eigentlich fantastisch finden, aber wir haben nicht die Kapazität, die alle herauszubringen."