Mit Wurzeln und Flügeln

Kinder - die Zukunft unseres Planeten

Der sechsjährige Darlington (links) und der gleichaltrige Marvin aus der Frankfurter Kita "Kantapfel" singen am 11.03.2014 in Frankfurt am Main (Hessen) auf der Musikmesse bei der jährlichen Mitmachaktion "music4kids" in ein Mikrofon.
Früh übt sich, was ein Meister werden will © dpa / picture alliance / Frank Rumpenhorst
Von Olga Hochweis · 31.05.2015
"Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel." Goethes berühmter Aphorismus ließe sich ergänzen durch das, was Kinder umgekehrt ihren Eltern zu schenken vermögen: Glück und ein sinnstiftendes Leben.
Die Verantwortung für das leibliche und seelische Wohl der zartesten menschlichen Geschöpfe ist groß und mühevoll. Auf den Punkt bringt diese Herausforderung eine afrikanische Weisheit.
"Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind aufzuziehen."
Doch statt einer behütenden und fördernden Gemeinschaft erleben leider immer mehr Kinder in der Welt Schutzlosigkeit und Leid. Der Internationale Kindertag am 1.Juni erinnert daran, dass in vielen Krisengebieten der Erde immer noch tagtäglich Tausende von Kindern sterben oder auf der Flucht sind. In ärmeren Regionen des Planeten verhungern Kinder, werden zu Zwangsarbeit oder Kriegsdienst gezwungen. Und auch in unserer vermeintlich so fortschrittlichen westlichen Welt, in der Kinder ein zunehmend seltenes Gut geworden sind, wachsen viele von ihnen in Armut und Gewalt auf.
Bekanntlich war jeder Mensch mal ein Kind, aber viele von uns haben den Blick auf die Welt in ihren ersten Lebensjahren vergessen oder verdrängt. Dabei könnte mancher Erwachsene viel lernen von der Neugierde und Unvoreingenommenheit der Kinder, die oft die richtigen Fragen stellen und uns den Spiegel vorhalten. Kinder sind unsere Zukunft - sie verkörpern die Hoffnung auf ein besseres Morgen. Und kaum etwas klingt schöner als das Lachen eines Kindes.

Musikalische Histörchen vom 31. Mai
Gisela May wurde am 31. Mai 1924 in Wetzlar geboren. Nach dem Besuch einer höheren Mädchenschule und der darauf folgenden Haushaltsschule ging sie in den Kriegsjahren 1942 bis 1944 nach in Leipzig, um an der dortigen Schauspielschule zu studieren. Es folgte für die Schauspieler das übliche Tingeln durch die Provinz, bis sie schließlich 1951 in Berlin landete. Am Berliner Ensemble fand sie mit Bertolt Brecht einen Förderer, noch mehr aber in Hanns Eisler, der ihre Qualitäten als Chansonsängerin erkannte und sie formte. Und während sie als Mutter Courage Helen Weigel folgte, sang sie am Metropol-Theater die Titelrolle in "Hallo Dolly". Gisela May war ein Star der DDR und wurde von allen umworben. Und wie sie in einem Interview selbst gestand, sie genoss es, von den Genossen hofiert zu werden. In diesem Jahr feierte sie ihren 91. Geburtstag.

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Interpretenrätsel
Gitte Hænning wurde 1946 im dänischen Aarhus geboren. 1954 stand die damals Achtjährige zusammen mit ihrem Vater Otto Johansson erstmals auf der Bühne. Mit der dänischen Version des deutschen Hit "Ich heirate Papi" hatte das Duo dann auch gleich einen eigenen Hit und Gitte wurde zum skandinavischen Kinderstar. Erste deutsche Songs folgten Ende der 50er Jahre, aber erst 1960 eroberte sie den deutschen Markt wirklich. Ihr Wunsch einen Cowboy als Mann zu haben, wurde bei den Deutschen Schlagerfestspielen 1963 letztlich zur Initialzündung. Zusammen mit Rex Gildo bildete sie das Traumpaar des deutschen Schlagers der 60er Jahre. 1973 startete sie für Deutschland beim Eurovision Song Contest und belegte mit "Junger Tag" den achten Platz. Anfang der Achtziger vollzog sie einen Imagewechsel und versuchte sich mit mehr oder weniger Erfolg im "ernsthaften" Pop. Ihrer Liebe zum Jazz frönte sie zwischen dem Tagesgeschäft mit durchaus hörenswerten Alben (u.a. 1969 "Out of This World", 2005 als "Gitte Hænning Meets the Francy Boland Kenny Clarke Big Band" wiederveröffentlicht). Bis heute gehört sie zu den beliebtesten Sängerinnen in Deutschland und stand zuletzt 2014 in Stuttgart mit dem Theaterstück "Love Letters" auf der Bühne.


Radiorätsel
In der vergangenen Woche ist die Gesamtausgabe der Werke des Schriftsellers und Malers Wolfgang Herrndorf erschienen. Deutschlandradio Kultur sprach in der Lesart mit dem Feuilletonredakteur Tobias Rüther über den Autor, der mit dem Jugendroman "Tschick" berühmt wurde. Herrndorf erhielt im Moment seines größten Erfolgs die Diagnose seiner tödlichen Krankheit: 2010 entdeckte man bei ihm einen Hirntumor. Er nahm sich am 26.August 2013 das Leben. Hier können Sie das Gespräch nachhören.
Die dänische Sängerin Gitte Haenning in Köln bei dem Benefiz Konzert "Cover me". Hierbei traten Künstler kostenlos zu Gunsten der AIDS Hilfe Köln auf. 
Die dänische Sängerin Gitte Haenning bei einem Auftritt in Köln © picture alliance / dpa / Horst Galuschka