"Mit herzlichen Grüßen, euer Ossian"

Von Michael Opitz · 31.12.2014
Ossian wurde Uwe Johnson im Leipziger Freundeskreis genannt. Mit diesem Spitznamen unterschrieb er Mitte der 70er-Jahre einen Brief an das "Haus Baumgärtner", in dem er von seiner Reise in jene deutsche Republik berichtet, die er 1959 verlassen hatte, weil sein in Leipzig geschriebener Roman "Mutmassungen über Jakob" nur in Frankfurt am Main gedruckt wurde.
Das Erscheinen seines Debüts war neben Günter Grass' "Die Blechtrommel" die Sensation auf der Frankfurter Buchmesse des Jahres 1959. Seitdem gehört Uwe Johnson zu den bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren. Neben seinem erzählerischen Werk hat Johnson auch zahlreiche Briefe hinterlassen, von denen viele als "Nachrichten in Prosa" einen eigenständigen Platz in seinem Werk beanspruchen dürfen.

Darüber hinaus zeigt sich der Erzähler in seinen Briefen auch als aufmerksamer und verständnisvoller Freund. In der Korrespondenz, die Uwe Johnsons mit Günter Grass, Hannah Arendt, Fritz J. Raddatz und vielen anderen geführt hat, begegnet man dem Autor der "Jahrestage" von einer unbekannten Seite.

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(Eine Wiederholung vom 22. 2. 2009)