Minifossis beim Schanzenbauen

Von Uschi Götz · 20.07.2007
Eine Hauptschule in einem kleinen Ort im Schwarzwald: Vor 25 Jahren wurde dort von einem Lehrer die archäologisch und naturwissenschaftlich orientierte Arbeitsgemeinschaft "Minifossi" gegründet. Das Unterrichtsgeheimnis ist ein Mix aus Feldarbeit und Erlebnispädagogik.
Von den Schülern werden Nachweise für Gold geführt, alte Glashütten erforscht oder Wallanlagen und Schanzen wieder freigelegt. Inzwischen arbeiten schon die Kinder ehemaliger Schüler bei den Minifossis und lernen bei Lehrer Werner Störk.

Michael: " Ich grab mal ein Loch, weil das Gold wesentlich schwerer ist und dadurch eher nach unten geht. Muss man erst ein Stück weit nach unten graben. Ich hab mir jetzt eine Stelle an der Wurzel ausgesucht, weil dort eher das ganze Zeug hängen bleib das Gold und das Material."
Natalie: "Meistens machen wir so lange wie wir wollen eigentlich. Egal, ob wir was finden oder nicht, es macht uns trotzdem Spaß. Aber man freut sich natürlich mehr, wenn man was findet. Aber, wir haben jetzt schon so viel gefunden .. also das ist immer unterschiedlich."

Rebecca: "Man merkt auch gar nicht wie die Zeit vergeht; auf einmal sind es ne Stunde, auf einmal sind es zwei; das merkt man gar nicht."

Die Goldwäscherei wurde durch das ganze Mittelalter betrieben. Zu jener Zeit nannte man die gefundenen Gold Partikel: Güldene Flügelein. Bis ins 19. Jahrhundert hielt sich das meist nur im Nebenerwerb ausgeübte Gewerbe. Hauptsächlich arme Fischer, Bauern und Handwerker wuschen vor allem In den Wintermonaten und nach Überschwemmungen das Gold in den Goldgrienen.

Michael: "Man baut erst einmal eine Waschstelle auf, also, wo das Wasser dann über das Sieb laufen kann, damit man eine gute Strömung hat. Damit das schwerer und das leichtere dann besser drüber gehen kann."

Natalie: "Also, das Material hier ist ziemlich gut, man findet ziemlich viel feinen Sand und die Strömung ist auch sehr gut. Also kann es sein, dass wir Glück haben und etwas finden."

Störk: "Ich habe früh für mich versucht Methoden zu finden, um Jugendliche zu begleiten auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden, auch in den Bereichen, die wir im Stundenplan Nicht drauf haben und die wir in der Schule nicht immer verwirklichen können.

Das heißt: Teamgeist Schlüsselqualifikation, Naturerlebnis.. all das kommt zusammen, und ich denke, das ist etwas das für junge Leute heute genauso faszinierend und wichtig ist. Wichtiger vielleicht noch wie früher."
Werner Störk ist Hauptschullehrer, seit über 30 Jahren unterrichtet er an der Friedrich-Ebert-Schule in Schopfheim. Fast genauso lange gibt es die Arbeitsgemeinschaft Mineralien, Fossilien, Gold und Fortifikation, kurz Minifossi genannt.

Angefangen hat alles mit einem Freund von Lehrer Störk; einem passionierten Goldsucher in der benachbarten Schweiz:

Störk: "Und er lud uns dann ein und hat gesagt, komm wir gehen mal gemeinsam hin .. und das war natürlich für die Schüler ein faszinierendes und prägendes Erlebnis. Weil, so nach dem Motto: ja, wenn man Anfänger ist, ein Greenhorn, dann kann man sich nicht vorstellen, dass plötzlich Gold in der Schüssel drin ist, sondern bei uns war es nachher so, dass wir am Abend, wo die Goldwaschschüssel dann ausgewaschen worden ist, hatten wir über 200 Goldflitterchen. Goldflitterchen sind die typischen Goldpartikel, wie sie im Rhein vorkommen; im Mittelalter wurden sie prosaisch und liebevoll güldene Flügelein genannt und sie sind also im Milligrammbereich natürlich, können aber bis vier Millimeter groß werden. Liegen also im sichtbaren Bereich und sind dann natürlich auch für die Schüler etwas besonderes, weil man sie auf dem Waschbrett bereits erkennt."

Schopfheim liegt sozusagen hinter dem Feldberg und vor der Schweiz, nahe Basel; Der Rhein ist nicht weit. Die Gegend im Südschwarzwald ist bekannt für ihr Goldvorkommen.

In den ganzen Jahren haben die Minifossis den Rhein mit seinen Zuflüssen bis nach Frankfurt systematisch untersucht. Die Arbeitsgemeinschaft besitzt die größte Rheingoldsammlung der Welt. Die Schüler um Lehrer Störk hat schon die Silberne Halbkugel, den Deutschen Preis für Denkmalschutz bekommen. Sie arbeiten mit Universitäten zusammen und das Curt-Engelhorn- Zentrum für Archäometrie hat für die Analyse der Himmelsscheibe von Nebra Goldproben von Lehrer Störks Arbeitsgemeinschaft angefordert.

Seine Minifossis, seine Hauptschüler, sind in internationalen Fachkreisen bekannt.
Störk: "Ja, es ist tatsächlich so, dass wir natürlich durch unsere Kooperationen Mit Experten, mit Universitäten mit geologischen Fachinstituten sehr wohl mit dazu helfen, die Geschichte, die Entstehungsgeschichte vom Schwarzwald mitzuschreiben. Das heißt, wir machen einen ganz kleinen Beitrag nur aber über unsere Arbeit, über das Prospektieren, über das Sammeln von Schwermineralien, können die Grundlage weitervermitteln für Experten, die dann zum Beispiel in diesen Schwermineralien die Entstehungsgeschichte lesen können wie quasi im Kaffeesatz."

Störk: "Und da wir die Zeit haben und die menschliche Ressource heute, das heißt, ich habe meine Schüler und meine Minifossis hier, können wir natürlich in einer Intensität Bäche beproben, die quasi nachher sonst kaum bezahlbare Aktionen hervorrufen würde. Also, es ist einfach wichtig, dass wir diesen Beitrag einfach auch für die Fachwissenschaft leisten, wir kriegen umgekehrt sehr viele Dinge wieder zurück. Wir kriegen Rasterelektronenmikroskopaufnahmen, wir kriegen chemische Analysen die wir uns sonst nie leisten könnten, und natürlich ist es immer wieder auch ein Beitrag zur Lokalgeschichte, zur Kulturgeschichte und natürlich auch zur geologischen Geschichte eines Raumes, indem die Schüler leben ... "

Natalie: "Ich nehme jetzt den feinen Sand aus dem Eimer .. und lass ihn so ins Waschbrett rein fließen und dadurch, dass ja hier die Strömung ist, verteilt sich hier der feine Sand erstmals. Und da Gold eben schwerer ist als andere Materialien, bleibt es dann hier bei den schwarzen hängen oder da vorne bei dem Fließ und dadurch können wir dann sehen, wenn der ganze Sand weg ist, ob man jetzt Gold gefunden hat .. oder ob man es nicht gefunden hat. Aber das kann noch dauern ... das stellt sich erst später raus. Och! Das Wasser ist ziemlich kalt."

Wortlos arbeiten die Minfossis vor sich hin. Jeder Griff sitzt.

Rebecca ist noch müde. Sie war nachts unterwegs. In grünen Gummistiefeln und mit lackierten Fingernägeln steht sie fast knietief im Wasser . Von der Disko ging es fast ohne Unterbrechung ins Bachbett:

Rebecca: "Ja, das war weil ich gestern unterwegs war und ich hatte noch keine Zeit, mir die Nägel abzulackieren."

Rebecca hat früher in dem Bach in dem sie heute morgen nach Gold sucht oft als Kind gespielt. Sie ist in Schopfheim aufgewachsen, mitten im Wiesental. In diesem Sommer ist die 16-Jährige mit der Schule fertig und beginnt dann eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin.

Natalie, so alt wie Rebecca, geht weiter zur Schule:

"Also ich gehe noch auf eine weiterführende Schule für Pflege- und Gesundheit und dann werde ich Kinderkrankenpflegeschwester und danach wahrscheinlich noch Hebamme."

Aber sie möchten alle dabei bleiben – bei Minifossi. Michael ist schon seit drei Jahren fertig mit der Schule. Mittlerweile hat er eine Schreinerausbildung fast abgeschlossen. Immer wieder zieht es ihn in seiner Freizeit ins Bachbett:

Michael: "Ich mache das einfach hobbymäßig und gucke halt an Bächen ob ich noch einen Nachweis finde oder so .. fürn Herrn Störk .. ja und da ist schon ne Menge von hängen geblieben."
Störk: "Man hört immer wieder Hauptschule Nullbock-Generation, ich kann das nicht bestätigen, im Gegenteil, ich muss sagen, ich erlebe junge Leute, die begeistert, die motiviert sind, leistungsbereit sind und im Prinzip einfach für sich etwas erleben, was sie im Privaten umsetzen könne, aber auch im Beruflichen."

Rebecca: "Also ich muss sagen, mit dem Herr Störk macht es Spaß, ich habe Respekt vor ihm, aber ich weiß auch, bei ihm kann man Späße machen und er lacht darüber. Und er ist auch so im Unterricht .. ich habe ihn selber in Wirtschaftslehre und Informatik und bei ihm ist es nie langweilig. Man merkt eigentlich gar nicht, dass man was lernt, weil man eigentlich nur am Lachen ist, weil er so viele Späße zwischenrein macht."
Natalie: " Also bei ihm, ich freue mich immer wenn wir ihn haben und er bringt uns auch echt gut voran in der Schule und in Wirtschaftslehre, da hat er uns unterrichtet und da hatten wir den besten Schnitt seit fünfzehn Jahren wieder mit 1, 4 in der Prüfung. Das waren 15 Stück mit ner eins vor dem Komma, die schlechteste Note war eine 2, 3. Fünf Stück mit 1,0! Und dadurch haben wir echt .. der bringt uns schon echt richtig viel."

Natalie: "Es gibt schon echt gute auf unserer Schule. Es gibt aber auch einzelne Personen, die nicht so sind, die folgen dann wirklich dem Ruf der Hauptschule. Aber die meisten sind eigentlich richtig gut, also gute Menschen .. und ich finde das einfach blöd, das Vorurteil: alle Hauptschüler sind schlecht und überhaupt die Hauptschule, das finde und sowieso, das finde ich einfach nicht okay."

Michael löst ein Gummi vom Waschbrett und kippt das steinige Material in die Waschpfanne.

Michael: "Weil dort sieht man das dann besser. Und wir filtern einfach das feine Material raus."

Michael schaut konzentriert in die Waschpfanne, Rebecca und Natalie beobachten Michael. Er lächelt; Natalie schließt daraus ohne in die Schüssel zu schauen.

Natalie: "Wir haben Gold gefunden, also wir hatten heute Glück."

Klein, winzig klein, für ungeübte Augen kaum zu erkennen – liegen sie in der Waschpfanne, die güldenen Flügelein.

Keine Goldklumpen, keine Nuggets, holen sie aus dem Wasser. Die gibt es gar nicht in dieser Gegend. Nein, es sind güldenen Flügelein.

Es gehört Wissen dazu, diese Goldflitterchen zu entdecken und Gefühl:

Störk: "Das ist Magnetit, das sind Eisenmineralien und das bedeutet, dass jetzt hier der Michael hier tatsächlich hier eine sehr gute Stelle ausgewählt hat. Und wenn wir jetzt hier das Material noch verdichten, dann sieht man, dass es am Ende dunkel ist und dazwischen glänzen jetzt auf dem dunkelblauen Pfannenboden diese Goldflitterchen wie Sterne an einem Nachthimmel."

Gold zählt zu den ersten Metallen, die von Menschen verarbeitet wurde. Dies liegt zunächst an der auffälligen gelben Farbe. Aber auch, das es gediegen, also als Element in der Natur vorkommt und nicht erst aus Erzen chemisch isoliert werden muss. Das Gold im Südschwarzwald war lange vor den Schülern, den Hauptschülern, da. Doch erst die Schüler brachten es an das Tageslicht. Und Lehrer Störk brachte die Schüler zum Gold.

Nicht die Früchtchen muss man fördern, sagt er, sondern die Früchte.

Seit 1992 wurde die Friedrich Ebert Schule in die Begabtenförderung des Landes Baden-Württemberg aufgenommen.

In der Schüssel liegen so viele Steine, viele bestechen durch ihre Größe ihrer Farbe –

Die güldenen Flügelein muss man suchen und doch sind sie da:

Michael greift in die Schüssel, gezielt und holt ein größeres glänzendes Steinchen raus:

Gold!


Michael und Natalie: "Also ist echt das größte Stück, das wir hier gefunden haben bisher.. Also ich bin echt stolz auf uns, weil so ein großes haben wir hier nie gefunden. Also, das man das auch noch so gut sehen kann. Den Goldstaub sieht man zwar auch, aber das ist echt .. ich bin echt überrascht."

Störk: "Also ich denke, es ist zunächst mal wichtig als Pädagoge und Erzieher, die Dinge umsetzt von denen man überzeugt ist, dass sie gut und wichtig sind. Unabhängig von dem Zeitpunkt, wo dann irgendwie ein Trend oder eben eine Struktur da ist, wo man sagen kann: Ja, das ist jetzt okay oder nicht okay. Für mich war Erlebnispädagogik kein Fremdwort. Ich bin in der Zwischenzeit ja schon über 30 Jahre im Dienst. Das heißt, ich habe angefangen diese Dinge umzusetzen zu einem Zeitpunkt, wo fächerübergreifender Unterricht so genannter interdisziplinärer Unterricht noch ein
Fremdwort war."

Rebecca: "Alles ist nass!"

Kurz vor Mittag ist Schluss. Waschbrett, Schaufeln, nasse Socken, Gummistiefel – alles kommt in den Kofferraum des Autos von Herrn Störk. Natalie hält die Schüssel mit den Funden auf dem Schoß. Es ist Wochenende, Samstag; unter normalen Umständen würden die Minifossis jetzt den Mittag in der Schule verbringen, um die Funde unter dem Mikroskop
zu untersuchen:

Störk: "Wir machen das absolut nur in der Freizeit, das ist also ein großes Kompliment, das ich an meine Minifossis weitergeben muss. Das heißt, wir arbeiten grundsätzlich Mittwoch nachmittags, Samstag und Sonntag und sogar in den Ferien. Das heißt, ohne freiwilliges wirkliches motiviertes Engagement gäbe es eigentlich nichts."

Und die Suche nach Gold ist bei weitem nicht alles, was die Minifossis in ihrer Freizeit treiben. Auch in diesem Sommer liegen Sonderschichten hinter den Schülern. Denn an einer anderen Stelle haben Lehrer Störk und seine Jungforscher wieder einmal Pionierarbeit geleistet. In wenigen Tagen wird in Schopfheim die Ausstellung "Der Türkenlouis und seine Schanzen" eröffnet. Der Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden wurde einst Türkenlouis genannt und ihm ist die Ausstellung in seinem 300. Todesjahr gewidmet. Eine bundesweit einmalige Ausstellung mit sogenannten Diorahmen, also Raummodellen. Nicht nur die Ausstellungsgestaltung ist beachtenswert, auch das, was zu sehen ist, denn das findet sich in keinem Geschichtsbuch.


Bei der Ausstellung über den Türkenlouis und seinen Schanzen geht es nicht um Skischanzen, wie man in dieser Region durchaus auch vermuten könnte, sondern es werden Modelle von Barocken Verteidigungsanlagen gezeigt: Schanzen!:

Störk: "Wir sind dazu gekommen über Kontakte mit dem Forstamt, die uns einfach gefragt haben: Hey, wir haben im Wald so eigenartige Hügel untersucht die mal. Und bis dahin war für uns Schanzen natürlich so was mit Skispringen unsere Schwarzwälder Adler, die wir lieben und kennen. Und dann war es für uns ja schon eine tolle Geschichte Stück für Stück diese Schanzengeschichte aus dem ja... man muss wirklich sagen, aus dem Nebel der Geschichte wieder hervorzuheben."

Drei Jahre haben verschiedene Jahrgangsstufen der Minifossis rund um ihre Heimat geforscht.

Störk: "Also, wir haben jetzt einfach diesen Schleier der Geschichte gelüftet und haben es erreicht, dass aus den acht bekannten Anlagen, wo man wusste, das sind alte Schanzanlagen, haben wir es erreicht in drei Jahren, dass wir das Gesamtsystem erforscht haben; wir sind bei 125 Anlagen, sind alle im Internet drin. Das heißt, unsere Forschungsarbeit wird nicht irgendwo im Elfenbeinturm eingeschlossen und isoliert, sondern wir sagen: Schaut, was möglich ist, was in unsere Landschaft liegt und lebt und es ist ja auch ein Stück Wurzel unsere Geschichte unsere Vorfahren, die diesen Raum gestaltet haben und insofern konkret erlebbare Geschichte."

Die Schüler haben die Schanzen rekonstruiert; eindrückliche, historische Szenen in nachgestellt. Über 1000 Bäume haben die Schülerinnen und Schüler auf den verschiedenen Raummodellen verarbeitet. Etwa 2000 Zinnfiguren sind auf den 20 Diorahmen zu sehen. Die Figuren aus Zinn wurden eigens für die Schopfheimer Ausstellung von einer Mannheimer Künstlerin entworfen und angefertigt.

Störk: "Geschichte hat etwas zu tun mit Menschen. Und wir lernen sehr viel in der Schule mit Daten, mit Epochen, mit kriegerischen Ereignissen, mit großen Schlachten, wir verbinden mit dem Barock Luxus, Ludwig den XIIII, Versailles, wir verbinden damit den Schwäbischen Barock, wir verbinden damit einfach wirklich beeindruckende Gebäude. Dass aber der Barock die andere Seite der Medaille auch hat, die Schattenseite, nämlich eine kriegerische Zeit, die über fast 100 Jahre permanent Auseinandersetzung in unserem Raum mit sich Brachte und für die Menschen dieser Zeit und die Bauern, die sich dagegen wehrten massiv wehrten, ist es so, dass es einfach ein Stück vergessene Geschichte ist."

Und mitten drin stehen die Minifossis, hören ihrem Lehrer zu, diesem Herr Störk. Dessen Wert man mittlerweile in der Region genauso hoch einschätzt wie das gefundene Gold. Die Schüler ergänzen, wenn Fragen nach den Details gestellt werden. Die Spezialisten für alles Sichtbare und unsichtbare rund um den Südschwarzwald stehen selbstbewusst vor ihren Werken. Eben noch im Bachbett auf Goldsuche und nun eine kleine Einführung in das Thema Verteidigungsschanzen.

Rebecca: "Es gibt also so sternförmige Schanzen, die wurde dann so in Sternenform gemacht. Und auch mit dem Graben, damit es noch schwerer war für die rüber zu kommen. Es gibt auch so rechteckige Schanzen und viereckige Schanzen; es gab immer so einen Eingang, wo man rein- und raus konnte. Es war auch Innen wie so eine Art Aushöhlung noch."
Sie haben in ihrer nun zurückliegenden Schulzeit nicht nur rechnen, lesen und schreiben gelernt. Selten finden sich so selbstbewusste Schüler. Die Friedrich-Ebert-Schule ist bekannt, ihre Schüler sind begehrte Interviewpartner. Zig Filme wurde von und mit ihnen gedreht. Dabei ging es natürlich auch um das gefundene Gold.

Doch was wiegt mehr in diesen Zeiten? Das zweifellos kostbare Edelmetall oder die Tatsache, dass es in einer kleinen Stadt im Schwarzwald glückliche Schüler gibt – Hauptschüler.

Sie sollen fotografiert werden; man will es schwarz auf weiß, dass es sie gibt. Sie sind zu finden, bisweilen mühsam wie güldene Flügelein in der großen Waschschüssel, voller Steine.

Nur ihr Lehrer, der Herr Störk, möchte nicht mit auf das Foto.