Migrant auf Probe

Von Sonja Heizmann · 10.06.2012
In einem realistischen Experiment erleben 18 Teilnehmer, wie sich der Neubeginn als Einwanderer in einem fremden Land anfühlt: Eine Woche lang sind sie "Migrant auf Probe".
Jedes Jahr kommen Tausende Migranten nach Europa - weil sie Arbeit suchen, vor Kriegen und Verfolgung fliehen oder der Familie nachziehen. Sie müssen ein neues Leben in einem fremden Land aufbauen. Nicht immer werden sie mit offenen Armen empfangen und oft gelingt ihre Integration in die Gesellschaft nur in Ansätzen.

In dem EU-Workshop "Die andere Seite der Medaille" erleben 18 Teilnehmer, wie sich dieser Neubeginn anfühlt. Eine Woche lang sind sie "Migrant auf Probe". Tun so, als ob sie in die Türkei einwandern wollen. Sie müssen die Gründe für ihre Migration darlegen, Sprachunterricht besuchen, die Geschichte der Türkei und die wichtigsten Verhaltensregeln lernen, in einem türkischen Unternehmen arbeiten, Zeit mit türkischen Gastfamilien verbringen und zum Schluss einen Sprachtest bestehen. Also ähnliche Aufgaben bewältigen wie Zuwanderer, die nach Europa kommen.

"Als Migrant hab ich mich sehr ausgeliefert gefühlt. Ich hatte nicht den Wortschatz, um mich auszudrücken, und ich konnte nicht reagieren. Und ganz oft habe ich auch gar nicht verstanden, was die anderen von mir wollten. Also, man ist ganz schön hilflos."

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Sonja Heizmann
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