Menschenrechte

"Wir sollten die Flüchtlinge nicht in die Hände der Schmuggler treiben"

Schlauchboot treibt mit Flüchtlingen aus Afrika auf dem Mittelmeer.
Die illegale Reise über das Mittelmeer ist lebensgefährlich, besonders, wenn Schmuggler ins Spiel kommen. © dpa / Italian Navy Press Office
Moderation: Christopher Ricke und Anke Schaefer · 26.09.2014
Es gebe viele positive Veränderungen, bewertet UNHCR-Verteter Hans ten Feld die europäische Flüchtlingspolitik. Doch trotzdem muss sie weiter verbessert werden - vor allem müssten mehr legale Wege für Flüchtlinge geschaffen werden.
Der Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) in Deutschland, Hans ten Feld, hat eine Verbesserung der europäischen Flüchtlingspolitik gefordert.
Es müssten mehr legale Wege für Flüchtlinge, die nach Europa wollten, geschaffen werden, sagte ten Feld: "Wir sollten die Flüchtlinge nicht in die Hände der Schmuggler treiben".
Bevölkerung ist bereit, Flüchtlinge aufzunehmen
Deshalb sei ein humanitäres Aufnahmeprogramm, bei dem Deutschland beteiligt und maßgeblich vorangegangen sei, sehr wichtig, betonte ten Feld: "20 000 syrische Flüchtlinge aufnehmen - das sind 20 000 Menschen, die sich nicht auf diesen gefährlichen Weg zu begeben haben."
Auf die Frage, wie er die jüngste Entscheidung des Bundesrats bewerte, Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina als sichere Herkunftsländer einzustufen, entgegnete ten Feld: "Wir sind nicht grundsätzlich gegen dieses Instrument der 'sicheren Herkunftsländer'. Aber für uns ist es wichtig, dass jede einzelne Person doch eine Anhörung hat und seine Geschichte darstellen kann." So könnten etwa Roma in ihren Herkunftsländern eine Diskriminierung erfahren, "die letztendlich eine Verfolgung darstellt".
Hans ten Feld (UNHCR)
Hans ten Feld (UNHCR)© Deutschlandradio Kultur
Ten Feld, der nach 20-jähriger Auslandstätigkeit jetzt nach Deutschland zurückgekehrt ist, hat jetzt viele positive Veränderungen bemerkt: "Da ist eine Bereitschaft in der Bevölkerung, Flüchtlinge aufzunehmen. Es gibt doch immer wieder Zeichen der Hoffnung. Das gibt auch wieder Mut."
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