Menschenrecht auf Wasser

Gesundheitsvorsorge am Wasserkiosk

Kinder in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa tragen Wasserkanister.
In vielen Teilen der Welt ist der Zugang zu sauberem Wasser keine Selbstverständlichkeit. Auch in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa tragen viele KInder Wasserkanister nach Hause . © Imago / Xinhua
Ulrike Pokorski im Gespräch mit Nana Brink  · 28.07.2015
Vor fünf Jahren wurde der Zugang zu sauberem Wasser zum Menschenrecht erklärt. Dadurch wurden Qualitätsstandards festgelegt, die die Arbeit von Hilfsorganisationen erleichtern. So hat die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Sambia Wasserkioske eingerichtet, erklärt Projektleiterin Ulrike Pokorski.
"Das Menschenrecht auf Wasser und ganz wichtig Sanitärversorgung sagt, dass jeder Menschen ein Anrecht hat auf Wasser und Sanitärversorgung nach bestimmten Kriterien", sagte die Projektleiterin im Kompetenzzentrum Wasser der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Deutschlandradio Kultur. Sie erläuterte, dass die vor fünf Jahren verabschiedete UN-Resolution folgende Kriterien vorsehe: Verfügbarkeit, Erschwinglichkeit, Qualität, Akzeptabilität und Zugänglichkeit.
Drei Milliarden Menschen ohne sauberes Trinkwasser
Offiziell seien 750.000 Menschen weltweit ohne Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung, sagte Pokorski. "In Wirklichkeit werden es aber sehr viel mehr sein." Das Menschenrecht habe geholfen, dieses Problem zu verdeutlichen, weil es jetzt eine bestimmte Qualität festlege.
"Viele Menschen haben Zugang zu Wasser, was nicht sauber ist. Wenn sie z.B. einen Brunnen haben, der einen Deckel hat, dann wurde das als sauberes Wasser gerechnet, aber in Wirklichkeit, wenn der im Slum steht mit einer Latrine nebendran, dann wird dieses Wasser nicht wirklich sicher sein."
Schätzungen gingen davon aus, dass rund drei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hätten.
Die Arbeit der GIZ
Die GIZ berate Regierungen ihrer Partnerländer dabei, damit sie für die Bevölkerung sozialverträgliche Tarife für das Wasser einführen, damit auch die Armen das Wasser bezahlen könnten. Dafür sollten reichere Bürger dafür etwas mehr bezahlen. In Sambia und Kenia helfe die GIZ dabei, dass Menschen an Wasserkiosken frisches Wasser kaufen könnten, sagte Pokorski. Es werde auch gechlort, wenn jemand beispielsweise mit einem schmutzigen Kanister komme. Zahlreiche Staaten wie Nicaragua, Südafrika und Uruguay hätten das Menschenrecht inzwischen auch gesetzlich verankert.
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