Memoria und Manipulation

Von Ruthard Stäblein · 05.10.2010
Die Vergangenheit bleibt das große Thema der Schriftstellerinnen und Schriftsteller Argentiniens. Denn bis heute ist die Öffentlichkeit des Landes gespalten im Streit über Ursachen und Folgen der Militärdiktatur (1978 - 1983) und auch über die Frage der Mitschuld.
Seit 33 Jahren demonstrieren die Mütter und Großmütter mitten in Buenos Aires und erinnern an die Verschwundenen der Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983 sowie an die zwangsadoptierten Babys. Die Mehrzahl der aktuell übersetzten Romane aus Argentinien handelt ebenfalls von dieser Zeit.

Tomás Eloy Martinez bezeichnet sie als "Fegefeuer". Martín Kohan berichtet aus der Innensicht eines Folterarztes. Alan Pauls erzählt von der Vorgeschichte von linksperonistischen Guerilleros. Der kürzlich verstorbene Fogwill ironisiert eine andere Schattenseite der Vergangenheit: den Falklandkrieg.

Das beherrschende Thema der argentinischen Gegenwartsliteratur, die 'memoria', ihre unterschiedliche Auslegung und auch die Schattenseiten zeichnet diese Sendung aus verschiedenen Perspektiven nach. Auch kommen einige Romanciers wie Claudia Pineiro, Martín Kohan und Alan Pauls selbst zu Wort.

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