Mari Boine

Mit 60 das erste Pop-Album

Die norwegische Sängerin Mari Boine am Deutschlandradio-Funkhaus in Berlin.
Die norwegische Sängerin Mari Boine am Deutschlandradio-Funkhaus in Berlin. © Deutschlandradio/Maurice Wojach
Mari Boine im Gespräch mit Haino Rindler · 02.03.2017
Im hohen Norden gilt sie als die Stimme des indigenen Volkes der Sami. Jetzt schlägt die Sängerin Mari Boine andere Töne an und hat ihr erstes Pop-Album veröffentlicht. Synthesizer statt Sami-Musik - für Boine eine Erinnerung an "die junge Frau, die ich einst war".
Die Sami* leben auf dem Territorium von Schweden, Norwegen, Finnland und Russland, etwa 40.000 bis 60.000 Menschen gehören der indigenen Volksgruppe an. Die Sängerin Mari Boine hat sich über Jahrzehnte für die Erhaltung von deren Kultur eingesetzt. Jetzt, wo dieser wieder mehr Raum gegeben wird, hat sie sich einen Jugendtraum verwirklicht und ein Pop-Album aufgenommen.
Sie habe auch diese Seite von sich einmal zeigen wollen, erzählt die 60-Jährige im Deutschlandradio Kultur. Popmusik habe ihre Jugendzeit geprägt. "Aber dann bin ich zu einer Art Botschafterin meines Volkes geworden und habe für unsere Sprache und Kultur gekämpft. Deshalb hatte ich keine Zeit, so eine Platte aufzunehmen."
Auf den Album "See The Woman" wolle sie die junge Frau, die sie einst war, zeigen, sagt Boine: "Ich bin nicht mit Sami-Musik aufgewachsen, sondern mit Synthesizern." Auf der Platte finde sich deshalb vieles, was in ihren jungen Jahren Bedeutung hatte: "So schließt sich der Kreislauf meines Lebens."


*Korrektur: Anmerkung der Redaktion: Wir haben an dieser Stelle eine Passage gelöscht, weil in der ersten Beitragsfassung eine veraltete und stigmatisierende Bezeichnung der Sami verwendet wurde.