Marathonmusik

Max Regers Solokonzerte

Max-Reger-Denkmal in Meiningen
Max-Reger-Denkmal in Meiningen © Michael Reichel
Gast: Wolfgang Rathert, Moderation: Olaf Wilhelmer · 01.05.2016
"Werke großen Styls" nahm sich der Komponist Max Reger in seiner Leipziger Zeit um 1910 vor. So entstanden das "Violinkonzert" und das "Klavierkonzert", Regers einzige Beiträge zu dieser Gattung. Vor der Größe dieser Werke schrecken heute noch viele Musiker zurück. Eine diskographische Bestandsaufnahme.
Vor 100 Jahren, am 11. Mai 1916, starb Max Reger in einem Leipziger Hotelzimmer, nur 43 Jahre alt. Der rastlos tätige Komponist, Hochschullehrer und Universalmusiker hatte sich wohl selbst zu Tode geschuftet. Er hinterließ ein ebenso riesiges wie widersprüchliches Werk: Evangelische Kirchenmusik aus der Feder eines Menschen, der sich selbst als "katholisch bis in die Fingerspitzen" bezeichnete; avancierte Kammermusik, die dem Zwölftonpionier Arnold Schönberg als Vorbild diente, obwohl Reger selbst als durchaus konservativ gelten muss; monumental-düstere Orchesterwerke eines Mannes, der sich an der Leichtigkeit und Durchsichtigkeit Mozarts orientiert hatte.

Die Neuentdeckung eines Komponisten im Schatten

Von wenigen Ausnahmen abgesehen, fristete Regers Musik in den vergangenen Jahrzehnten ein Schattendasein. Jedenfalls las man den Namen des oberpfälzischen Komponisten eher in musikwissenschaftlichen Schriften als in Programmheften. Daran hat sich zuletzt einiges geändert. Jüngere Geiger wie Tanja Becker-Bender, Kolja Lessing und Ulf Wallin haben sich das gewaltige, rund eine Stunde dauernde Violinkonzert Regers erobert und auf CDs dokumentiert. Und das kaum weniger üppige Klavierkonzert ist für einem Brahms-Spezialisten wie Gerhard Oppitz ebenso eine Herausforderung wie für einen Hyper-Virtuosen wie Marc-André Hamelin.

Mit Wolfgang Rathert durch die Max-Reger-Diskographie

Gast im Studio ist Wolfgang Rathert, Professor für Musikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Mit ihm steht ein Streifzug durch die Reger-Diskographie von den 1940er Jahren bis in die Gegenwart an, auf der Suche nach zwei Solokonzerten, die weit in die Romantik zurückblicken und dennoch ganz dem 20. Jahrhundert angehören.
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