MaerzMusik - Festival für aktuelle Musik

20.03.2014
"Nach Berlin! Nach Berlin! Berlin – Magnet musikalischer Immigration" - das ist das Motto des diesjährigen Festivals für aktuelle Musik MaerzMusik. Zum ersten Mal steht Berlin thematisch im Mittelpunkt – als globalisierter Ort innovativer Musikausübung, dessen internationale Durchmischung seinesgleichen sucht.
Das Ensemble Berlin PianoPercussion trägt durch seine ungewöhnliche Besetzung zur besonderen Kontur der Berliner Musiklandschaft bei. Die Idee der Ensembleformation aus zwei Pianisten und drei Schlagzeugern schien angesichts der zahlreichen Kompositionen für Schlagwerke und präpariertes oder „perkussives“ Klavier im Laufe des 20. Jahrhunderts schon längst überfällig. Konkret bezog sich das Ensemble Berlin PianoPercussion bei seiner Gründung auf Béla Bartóks „Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug“ aus dem Jahr 1937 und Bartóks ausdrückliche Gleichbehandlung der Schlagzeug- und Klavierstimmen.
Es erstaunt nicht, dass für das neu gegründete Ensemble nach nur wenigen Jahren zahlreiche Kompositionen geschrieben worden sind, denn für viele Komponisten bietet das Ensemble die Gelegenheit gemeinsam mit den Interpreten mit einer Fülle perkussiver Impulse und sonorer Farbnuancen zu experimentieren.
Bei MaerzMusik wird das Ensemble einige der aktuellsten Werke seines ständig sich erweiternden Repertoires präsentieren: Georg Katzers „Exkurs über die Mechanik“ (2009), die Uraufführungen von Oliver Schnellers überarbeiteter Komposition „Cyan“, Charlotte Seithers „Running Circles“, Hugues Dufourts „L’Éclair d’après Rimbaud“ und Arthur Kampelas „Das Tripas Coração”.
Scenatet, das dänische Ensemble für Musik und Kunst, betreibt mit seinem Programm Crossover von Musik, Drama, Installation und Happening bis hin zu noch nicht definierten oder gar undefinierbaren experimentellen Kunstformen. Jedes Konzert wird vom Ensemble individuell gestaltet und nicht selten ist die Entstehung der Stücke Teil der oftmals an ungewöhnlichen Orten stattfindenden Aufführungen.
Insbesondere eine jüngere Generation dänischer und internationaler Komponisten arbeitet regelmäßig mit dem Ensemble zusammen. Zu ihnen gehört der Däne Simon Steen-Andersen, die Engländerin Juliana Hodkinson, die griechische Komponistin und Klangkünstlerin Marianthi Papalexandri–Alexandri und die Oldenburgerin Sarah Nemtsov. All diese zurzeit oder zeitweise in Berlin lebenden und arbeitenden Komponisten finden seit einigen Jahren in unserer Hauptstadt ein begeistertes Publikum. Zwischen Musik, Kunst und Theater loten sie die künstlerischen Möglichkeiten genreübergreifender Performances aus.
Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal
Aufzeichnung vom 19.03.2014

Georg Katzer
„Exkurs über die Mechanik" (2009)
Charlotte Seither
„Running Circles" (2011)
Uraufführung
Arthur Kampela
„Das Tripas Coracao"(2013)
Uraufführung
Hugues Dufourt
„L’Eclair d’après Rimbaud"(2013)
Uraufführung
Ensemble Berlin PianoPercussion:
Ya-ou Xie, Klavier und Leitung
Prodromos Symeonidis, Klavier
Matthias Buchheim, Schlagzeug
Martin Lorenz, Schlagzeug
ca. 21:10 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Berghain Berlin
Aufzeichnung vom 18.03.2014

Marianthi Papalexandri-Alexandri
„Yarn" für Ensemble (2008)

Sarah Nemtsov
„Briefe. Puppen" für E-Gitarre und Schlagzeug (2012/2013)
Uraufführung der revidierten Fassung
Simon Steen-Andersen
„Amid" für Ensemble (2004)
Juliana Hodkinson
„Angel View" für Ensemble und Elektronik (2013)
Ensembe Scenatet, ensemble for art and music:
Hélène Navasse, Flöte
Vicky Wright, Klarinette
Andras Olsen, Posaune
Sven Micha Slot, Klavier
Mads Bendsen, Perkussion
Frederik Munk Larsen, Gitarre/E-Gitarre
Kirsten Riis-Jensen, Violine
Mina Fred, Viola
My Hellgren, Violoncello