Lütjenburg im Dorfpunk-Fieber

Von Rainer Link · 20.04.2009
In seinem 2005 erschienen Roman "Dorfpunks" schildert der Musiker Rocko Schamoni seine Jugend als Rebell im norddeutschen Städtchen Lütjenburg. Nach einem Hörbuch und einem Theater-Inszenierung finden die Dorfpunks nun auch den Weg ins Kino. Ein Besuch in der Provinz.
Rocko Schamoni besucht spontan und unangekündigt seine alte Heimatstadt. Und dann dieser Empfang:

Soldaten: "Links, zwo, drei, vier, links, zwo, drei vier ..."
Rocko: "Das ist für mich eines der schönsten Bilder des Jahres. Oh, jetzt fangen sie an zu singen. Was für ein Traum. Die gehen jetzt alle zum Gelöbnis auf den Marktplatz. Das ist Lütjenburg, das ist meine Heimat."

Lütjenburg - Perle der Holsteinischen Schweiz oder doch nur ein ödes Kaff mit großer Bundeswehr-Kaserne? In Rocko Schamonis Roman liest sich die Antwort so:

"5000 Einwohner, CDU-regiert, nächste größere Stadt Kiel. Viel Wald, Bäche, Seen, Hügel, eine Endmoränenlandschaft geformt in der Eiszeit. Man nennt es die Holsteinische Schweiz, idyllisch, unberührte Natur, das meiste Land in Adelshand. Und totaler Totentanz."
Rocko Schamoni, Sohn eines Lehrerehepaares, schildert in Dorfpunks seine Rebellion gegen die Erwachsenenwelt, aber auch seine Abneigung gegen angepasste Gleichaltrige. Das Tagebuch eines Aufständischen, der alle Konventionen brechen will und den Honoratioren den Krieg erklärt. Rebellion und Randale.

"Mein Entschluss war klar, ich musste Punk werden. Ohne eigentlich etwas darüber zu wissen. Es gab da zwei BRAVO Artikel und die vage Ahnung, wie cool man als Punk sein würde, fällte ich diese Lebensentscheidung. Ich war 14. Meiner Mutter liefen stumme Tränen über die Wangen, als sie meine Frisur sah. Mein Haar sah aus wie ein abgewetzter, räudiger Fellball. Ich war Punk."

Besuch in der einzigen Buchhandlung Lütjenburgs. Frage an die Chefin: Was geht bei Ihnen am häufigsten über den Ladentisch? Günter Grass? John Grisham? Die Bibel?

"Das sind die Dorfpunks von Rocko Schamoni – seit Jahren."

Der Roman Dorfpunks entwickelte sich 2005 zu einem Bestseller. Und jetzt, vier Jahre später, verkauft sich das Werk immer noch tausendfach. In Lütjenburg und anderswo. Aber nicht alle Einheimischen, die das Buch kauften, wurden zu Schamoni-Fans

Buchhändlerin: "Zum Teil hassen sie ihn noch fürchterlich bis heute sehr, so diese Sache mit Strandkorb anzünden und einiges mehr. Es sind einige, die sind wirklich nicht gut auf ihn zu sprechen, auch von der Schule her die älteren Lehrer, die jetzt ja alle im Ruhestand sind, sind not amused. Von jüngeren Lehrkräften ist es ja schon mal als Schullektüre gelesen worden, fand ich sehr mutig. Aber die Älteren, die ihn selbst erlebt haben, sind immer noch nicht angetan."

Lütjenburger Honoratioren sollen damals versucht haben, eine Lesung des Autors in ihrer Stadt zu verhindern und der Buchhändlerin, die wacker den Dorfpunk-Roman verkaufte, wurde vereinzelt gedroht

"Wir sollen es aus dem Schaufenster nehmen, er kann diesen Dreck nicht sehen. Das war ein Hiesiger."

Rückblende: Die frühen 80er-Jahre. Auf dem Lütjenburger Marktplatz sitzen junge Punks, trinken übermäßig Bier, verderben den Geschäftsleuten die Umsätze und den Bürgern die gute Laune. Auf der Bühne des Schauspielhauses in Hamburg wird die Szene so nachgestellt:

Frau von Balkon: "Unser Hass ist auch nicht von schlechten Eltern. Am liebsten würde ich Euch das Maul mit Bauschaum ausspritzen. Ihr seid jung und krank, ihr gehört weggesperrt. Wir haben Euch gemacht und wir werden Euch wieder vernichten."

Rocko Schamoni: "Wir haben also wirklich viel randaliert und genervt und haben uns echt anstrengend gegen alle verhalten. Ich hab mir sehr häufig anhören müssen, dass man mich bei Hitler ja wohl vergessen hätte zu vergasen."

"Ich war ja nicht der einzige Kranke. Zum Glück waren wir 30, 40 Kranke. So viele gab es vorher und nachher in Lütjenburg nie wieder. Wir waren echt 'ne große, kranke Truppe."
Das Theaterstück "Dorfpunks – Blüten der Gewalt" hat Schamoni zusammen mit Heinz Strunk und Jaques Palminger geschrieben und zu dritt haben sie auch Regie geführt und die Musik komponiert. Nichts weniger als ein psychedelischer Heimatabend war das Ziel. Ein Besuch bei den Proben:

"So noch mal alle auf Position bitte, damit wir den Anfang haben. Okay, da oben und Start."

"Jawohl, Ihr seid die Fremden in der eigenen Stadt. Tod der Jugend! Wir wollen Eure Leichen und tapezieren damit unsere Zimmer. Und hören nicht Euer Gewimmer. Tod der Jugend."

Erst die Schmähungen durch den Roman, dann die Kränkungen durch das Bühnenstück. Eine Kleinstadt in kollektiver Depression? Mitnichten! Viele Lütjenburger begannen Gefallen an dem lustvollen Niedermachen ihrer Ortschaft zu finden. Und immer mehr reisten sogar ins ferne Hamburg, besuchten das Deutsche Schauspielhaus, um dem großen Sohn ihrer kleinen Stadt zu huldigen.

"Die Howachter Bus-Touristik hatte ja auch einen Bus gemietet, der war rappelvoll. Wir sind alle hingefahren und haben uns das angeguckt. Und waren alle von dem Stück sehr begeistert."

Hausbesuch bei der Tourismus-Managerin: Sorgt Sie sich über das Negativ-Image Lütjenburgs?

"Super Werbung für die Region. Zeitzeugen wunderbar. Für die Region ist das natürlich ein prima Werbeeffekt, wie ich finde, und ich freue mich ganz einfach, dass das Buch, das ich natürlich auch gelesen habe, jetzt verfilmt wurde. Ich wünsche dem Film viel Erfolg und hoffe, dass auch dadurch viele Gäste kommen."

Auf die umjubelte Theaterpremiere folgt nun der Kinofilm. Regisseur Lars Jessen verfilmte den Dorfpunk-Stoff und trug so zur Mehrung des Ruhms Lütjenburgs entscheidend bei. In den nächsten Tagen läuft sein Film bundesweit an. Punksein ist jetzt endgültig "in" in Lütjenburg. Selbst den Auszubildenden in der Tourismuszentrale packte unlängst der Mut zu einem kessen Irokesenschnitt.

"Ich sag mal, jetzt gibt es auch wieder ein paar Punks hier. Das ist nicht so, dass nur früher hier welche waren, sondern jetzt gibt es auch noch welche. Im Gegensatz zu den letzten Jahren sind das doch schon ein paar mehr geworden."

Dank Rocko Schamoni und dessen Songs, die hier bekannter sind als die Evergreens aus dem Kirchengesangsbuch.

Mittags vor dem Lütjenburger Schulzentrum. Mehr als Tausend junge Leute stürmen zu den Bussen. Der Dorfpunk Bazillus hat auch unter der unmündigen Schuljugend erbarmungslos zugeschlagen. Wie seht Ihr denn aus?

"Also, einmal ein kahlrasierter Iro, dann noch ein langer Iro von Kay und noch ein Iro von Marion. Mit Streifen am Kopf. Aber sonst laufen wir eigentlich immer so rum. Verrückt ist normal!"

"Ja Saufen und Konzerte, ja Leukämie oder Oi-Konzerte. Also, wenn wir da alle am Saufen sind am Stadtteich, dann kommt das schon vor, dass da welche lang gehen und nur den Kopf schütteln."

Bei soviel Identifikation der Lütjenburger mit der Punkbewegung ist selbst die Bundeswehr bereit, das Kriegsbeil zu vergraben und dem Zivilisten und praktizierenden Antimilitaristen Schamoni Referenz zu erweisen. Obwohl der die Soldaten als tumbe Rotärsche und ihre Kaserne als Menschendressur-Camp, in dem man Männer aus Holz schlägt, beleidigt hatte.

"Mein Name ist Mike Mackewitz, ich habe den Dienstgrad Oberstleutnant und bin Kommandeur des Flugabwehrregiments 6."

Lütjenburgs ranghöchster Soldat bot 150 Soldaten als Komparsen für die offene Feldschlacht der Dorfpunk Dreharbeiten auf. Auftrag: Brüllt Schamoni und seine Band mit dem programmatischen Namen "Scheiße aus Lütjenburg" nieder und holt sie von der Bühne.

Szene Schauspielhaus-Inszenierung: Talentwettbewerb, Moderator: "Eine verrückte Band mit einem witzigen Namen: Scheiße aus Lütjenburg. Aber Deckung, der Titel heißt 'Atomkrieg'."

Mike Mackewitz: "Die hiesige Lokalzeitung titelte damals: 'Auch Gröhlen will gelernt sein'. Also, wir haben das wohl ganz gut gemacht. Das war wohl ganz gut gemacht. Das war wohl sehr authentisch."

Es scheint, als hätte Lütjenburg nicht nur Frieden geschlossen mit dem einstigen Punk-Querulanten, vereinzelt denkt man sogar an eine Ehrung des zu Ruhm gelangten nach. Einige wollen gar die Heimstatt der Bundeswehr umbenennen:

Mike Mackewitz: "Also benannt ist die Kaserne nach Ferdinand Schill. Und Rocko Schamoni Kaserne, da hätte ich jetzt doch meine Schwierigkeiten. In dem Buch kommen wir ja auch nicht ganz gut weg. Er hat ja sehr viel Häme für die Soldaten damals übrig gehabt, von daher wäre es vielleicht unpassend diese Kaserne in Rocko Schamoni Kaserne umzubenennen."
Der Pächter des Soldatenheims, ein früherer Zeitsoldat und heutiger Rocko-Fan, hält einen Alternativvorschlag parat:

"Also, ich würde es dann begrüßen, wenn wir unseren Parkplatz da vorne noch in Rocko Schamoni Platz umbenennen könnten."

Rocko Schamoni: "Das wäre das schlimmste, was mir passieren könnte. Also, wenn das passiert, gebe ich meinen Namen endgültig auf und nenne mich Schill."

Auch die zweite uniformierte Berufsgruppe Lütjenburgs, die Polizei, ist involviert in das Gesamtkunstwerk Dorfpunks. Der örtliche Polizeichef stellt im Film eine wenig überraschende Figur dar.

"Eine der Rollen, die meine früheren Kollegen im echten Leben spielen mussten, ja...ja einen der beiden Polizeibeamten dort, die zu einer, ja ich sag mal zu einem Geschäftsmann gerufen worden sind hier, wo sich die Punker vor seinem Geschäft versammelt haben."

Also wie im wirklichen Leben.

Zurück in die 80er-Jahre, als der Künstlername Rocko Schamoni noch nicht erfunden war:

"Ich hatte mich Roddy Dangerblood getauft. Und meine Freunde unter anderem Jonny Anaconda, Jimmi Deathfuck, die Freundin von Jonny Anaconda hatte sich Frenchy Mistsau getauft und Josie hatte sich eben Partyschaum genannt. Das fand ich den coolsten Namen von allen, bis ich Jahre später herausbekam, wie er auf den Namen gekommen war: Da hing ein Schild an der Diskothek, so´n Plakat, das stand drauf: Morgen Abend Schaumparty! Partyschaum war ein Action Tier. Ihm war nichts zu blöde oder zu gefährlich. Er hatte keine natürlichen Hemmungen oder Bremsen. Er war wie gemacht fürs Scheißebauen."
Ich treffe Partyschaum, heute über 40 Jahre alt. Er ist Lütjenburg treu geblieben, trotz aller Anfeindungen, denen er auch nach seiner aktiven Punk-Zeit ausgesetzt war. Wir spazieren über den Marktplatz. Auffällig: Partyschaum wird von allen Seiten wohlwollende Aufmerksamkeit zuteil. Viele grüßen.

Partyschaum: "Ja, alle nett und freundlich im Gegensatz zu früher wird man hier außerordentlich begrüßt."

Insbesondere, nachdem bekannt wurde, dass Partyschaum eine Rolle in der Dorfpunk-Inszenierung des Deutschen Schauspielhauses bekam und weil er auch im Kinofilm mitspielen durfte, wurde ihm späte Absolution zuteil. Partyschaum und Rocko Schamoni haben viele Jahre lang Musik gemacht. Mit wechselndem Erfolg und unter wechselnden Band-Namen.

"Hier befinden wir uns jetzt im ursprünglichen Soldatenheim. Und unter anderem fand hier auch der legendäre Auftritt von - wie hießen wir denn damals noch? - statt."

Szene Schauspielhaus-Inszenierung: "Wie wär´s mit Scheiße aus Lütjenburg. Wir sind Scheiße aus Lütjenburg. Das klingt irgendwie interessant. Auf jeden Fall konsequent. Alle brüllen: Wir sind Scheiße aus Lütjenburg"

Paryschaum: "Erinnere ich mich nur noch mit Grausen dran."

Szene Schauspielhaus-Inszenierung: "Ich bin Partyschaum, tätätättä. Und ich bin Roddy Dangerblood tätätätätätä. Und ich bin Dr. Schnabel. Tätätätäta und ich bin Kerstin oder Nicole. Ja, Kerstin oder Nicole tätätätätä."

Viel ist über die Punk-Szene Lütjenburgs geschrieben worden, aber immer noch sind nicht alle Geheimnisse gelüftet. Partyschaum führt mich zu einem ungehobenen, kulturellen Schatz.

"Wir stehen hier jetzt in der Nähe des Stadtteichs. Und direkt vor uns befindet sich eine Wand, die zu 95 Prozent zugewachsen ist mit Efeu und nur noch an der rechten Seite blickt ein kleiner unverschämter Kopf heraus. Was sich nun hinter der Efeuwand verbirgt ist folgendes: ein riesengroßer Spruch, der lautet: BIFF BANG POW."

Gemalt wurde dieses Wandbild nächtens von zwei Personen. Zum einen von Rocko Schamoni und dann auch noch von einem gewissen Daniel Richter, der damals zur Lütjenburger Punk-Szene gehörte und heute zu den begehrtesten Avantgarde-Künstlern Europas zählt. Ein Original Daniel Richter kostet heute üblicherweise einen sechsstelligen Betrag, manche seiner Bilder bringen es auch auf einen siebenstelligen. Die Stadtväter könnten mit der Schamoni/ Richter BIFF BANG POW Wand nun auch noch modern-art-verliebte Kulturtouristen nach Lütjenburg locken."

"Was war das? Dorfpunks? Ne, ne, ne. Haben wir nicht gesehen. Wurde der Film hier gedreht in Lütjenburg? Ja, mein Mann hat mal gesagt, dass hier Filmleute herumgelaufen sind. Ne, ne, ne. Wir haben unsere Arbeit. Ich muss sagen: Fernsehen reicht auch. Kino haben wir ja auch nicht."

Bis auf diese beiden Ausnahme-Bürgerinnen wartet ganz Lütjenburg in diesen Tagen gespannt und geschlossen auf den Start des Kinostreifens Dorfpunks. Der Film wird auf einer Großleinwand im Soldatenheim gezeigt werden und ganz Lütjenburg steht geschlossen wie ein Mann an der Kinokasse und begehrt Einlass.

"Also, es besteht ein ganz fürchterlicher Run auf diese Karten. Es wird eine zweite Vorstellung um 21 Uhr geben und dafür gibt es wohl noch Restkarten."
Aber das ist auch schon Schnee von gestern, eine dritte und vierte Vorstellung müssen organisiert werden, denn Rocko Schamoni, Regisseur Lars Jessen und fast alle Schauspieler kommen zur Uraufführung ins Soldatenheim.

Rocko Schamoni: "Und ich werde die Möglichkeit auch nicht ungenutzt lassen, den Leuten zu erklären, als was sie den Film zu verstehen haben. Es ist ja kein Film über Lütjenburg, über die Leute dort und auch nicht über mich, sondern ein Sinnbild für Leiden von Jugend in der Provinz."

Lütjenburg im Dorfpunk-Fieber. Kein Wunder, dass die Jugend der Stadt sich immer schriller die Haare färbt und in zerrissenen Klamotten den Altvorderen - der Generation Schamoni - nachahmt. Was nicht alle Mitbürger entzückt. Zum Beispiel die Wirtin eines noblen Restaurants, der von marodierenden Tatverdächtigen die Laterne von der Wand geklaut wurde.

"Mehrere! Mehrere Laternen, die dann einfach aus Mutwille mitgenommen werden, das sind brennende Laternen, die man einfach mitnimmt und das während des laufenden Geschäfts. Das mutet so an wie kleine Mutproben: machen wir dies kaputt, nehmen wir das mit."

Der Täter ist schnell gestellt und geständig. Man kennt sich in der Kleinstadt.

"Ja, da kann er wohl was zu sagen. Ja, das war so ne Suffidee, würde ich jetzt mal sagen. Und die waren auch nicht gesichert, dann kam eines zum anderen."

Auf eine etwas längere Liste von Verfehlungen hat es Rocko Schamoni in seinen Lütjenburger Jugendjahren gebracht. Aber eigenartig: Nichts ist vergessen, aber alles ist in seinem Fall vergeben. Und er selbst neigt auch nicht zu übertriebener Selbstkritik.
"Ich will mich für nichts entschuldigen, es war alles richtig, was wir getan haben und ich verstehe auch Eure Haltung und ich verstehe auch, dass Ihr sauer seid. Aber in diesem Fall gibt es nichts, wofür wir uns entschuldigen müssten."

Wofür auch? Etwa dafür, dass er den Fremdenverkehr in der verschlafenen Kleinstadt ankurbelt, oder dafür, dass er der Stadt das höchst wertvolle BIFF BANG POW Wandbild zum Geschenk machte?

Für das Dorfpunk Theaterstück hat er einen Song geschrieben, der sein ambivalentes Verhältnis zu der Stadt, in der er aufwuchs, auf den Punkt bringt: Du trägst Dein Dorf immer mit Dir rum.

Rocko Schamoni: "Ich blick immer gleich auf Lütjenburg. Wenn ich da hin fahre habe ich halt wie jeder, der in seine Heimat zurückkehrt, allertiefste Heimatgefühle, von denen kann ich mich nicht lossprechen. Gleichzeitig überfällt mich nach zwei oder drei Tagen Anwesenheit dort die gleiche Angst, die mich damals aus dieser Stadt rausgetrieben hat, nämlich, dass ich da verhungere einfach, das ich da keine Nahrung, kein kulturelle Nahrung zugeführt bekomme."
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