Live vom Campingplatz Ostsee Katharinenhof auf Fehmarn

24.06.2009
Ein frischer Wind weht über Fehmarn, der Ostseeinsel, von der aus man nach Dänemark fast winken kann. Vor 1989 trafen sich hier die Ostseefans der alten Bundesrepublik, während heute so mancher lieber auf Rügen, Hiddensee oder dem Darß Urlaub macht.
So oder so – Fehmarn ist nach wie vor ein beliebtes Reiseziel, was sich unter anderem dadurch zeigt, dass alle 17 Campingplätze der Insel in der Sommerzeit ausgebucht sind. Über die Fehmarnsundbrücke gelangt der Urlauber bequem vom Festland auf die Insel - und auch wieder herunter, falls ihm der Sinn nach Ausflügen in die nahe gelegenen Städte Kiel oder Lübeck steht. Die Strände auf Fehmarn sind nicht ganz so verwunschen wie anderenorts an der Ostsee, dafür sorgte der Massentourismus in den 70er-Jahren. Damals wollte man Trubel, Sonnenschirme und Strandkörbe, heute suchen viele Urlauber eher Natur und Ruhe. Aber auch die finden sie auf Fehmarn, zum Beispiel auf dem Campingplatz Ostsee in Katharinenhof.

Im Osten der Insel, dem Sonnenaufgang zugewandt, betreibt die junge Familie Kühl ein mit vier Sternen ausgezeichneten Platz mit Naturstrand, zahlreichen Abenteuerspielplätzen, einem Ponyhof und einer Tauchstation. Obwohl insgesamt 480 Stellplätze zur Verfügung stehen, ist im Sommer nur mit Voranmeldung ein Zeltplatz zu bekommen. Carsten Kühl, gebürtiger Fehmaraner, zählt vor allem in der Ferienzeit viele kinderreichen Familien zu seinen Gästen. Campen ist eben immer noch günstig und für Kinder außerdem ein Abenteuer, das sich niemals mit einem Hotelurlaub messen kann. Aber auch außerhalb der Schulferien ist der Platz gut belegt, denn viele Dauercamper schätzen es, dass sie hier ihr zweites Zuhause aufbauen und stehen lassen können - auch nach Saisonende ab 15. Oktober.

Als eingeschworene Gemeinschaft gelten die Dauercamper, und das Rentnerehepaar Marianne und Günter Armrich aus dem Sauerland bestätigt diese Annahme. Die beiden kommen schon seit den 60er-Jahren nach Fehmarn, und als Günter Armrich vor zehn Jahren in Rente ging, beschlossen sie, mit Vorzelt und Campingwagen auf Fehmarn sesshaft zu werden. Mit Eckbank, Fernseher und Glasvitrine sind die beiden Rentner häuslich eingerichtet und verbringen nun sieben Monate im Jahr auf dem Campingplatz. Sie lieben die Freiheit, die Natur, das ungezwungene Leben und natürlich die frische Seeluft. Unter den Dauercampern kennt man sich, man lädt sich ein, passt auf die jeweiligen Zelte auf und bringt sich gegenseitig was vom Einkaufen mit.

In der Ferienzeit kann es mal laut werden, es kommt dann zum "generationenübergreifenden Wohnen", weil sehr viele Familien mit Kindern da sind. Aber das tolerieren die 3-fachen Großeltern: "Kinder brauchen Bewegung und müssen laut sein dürfen. Das gehört dazu und war bei uns nicht anders."

So wie die Armrichs kommen die meisten Camper nicht nur zum Baden auf die Insel. Viele freuen sich über die vielfältigen Freizeitangebote und die Möglichkeit zu tauchen, zu fischen oder zu reiten. Fast alle machen einen kurzen Abstecher nach Dänemark mit der Fähre. Wenn alles wie geplant verläuft, dann wird in nicht allzu langer Ferne eine spektakuläre Brückenkonstruktion Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden und den Weg nach Skandinavien per Auto frei machen. Nicht alle auf Fehmarn finden das gut. Sie fürchten den Durchfahrtsverkehr und verschandelte Küsten.

Aber dem Tourismus wird die Brücke vermutlich eher nutzen als schaden. Denn die kurze Verbindung nach Skandinavien, so die Hoffnung, könnte so manchen Ostseeurlauber, der Fehmarn zugunsten der ostdeutschen Strände nach 1989 verlassen hat, wieder in den guten, alten Westen locken.

www.camping-katharinenhof.de
www.fehmarn.de