Literaturzeitschrift

Das Erfolgsrezept der "Paris Review"

Blick auf das Stadtzentrum von Paris, 2008
Die Zeitschrift wurde auf Initiative literaturbegeisterter GI-Soldaten in Paris gegründet. © picture alliance / ZB / Waltraud Grubitzsch
Herausgeber Lorin Stein im Gespräch mit Moderator Joachim Scholl  · 23.10.2014
Die legendäre "Paris Review" gilt als größte der kleinen Literaturmagazine. Ihr Markenzeichen sind vor allem die spektakulären, großformatigen Interviews mit berühmten Schriftstellern. Dank Twitter habe sich die Print-Auflage in den letzten zehn Jahren verdreifacht, sagt Herausgeber Lorin Stein.
Die Zeitschrift entstand in der Nachkriegszeit auf Initiative literaturbegeisterter GI-Soldaten in Paris, erinnert sich der aktuelle Herausgeber Lorin Stein an den Anfang der Erfolgsstory 1953.
"Diese jungen Amerikaner, die dort waren, die hatten als Vorbild die goldenen 20er Jahre in Paris."
Deshalb habe der US-Schriftsteller Tom Wolfe sie etwas gehässig die "imitierende Generation" genannt. Während sich die literarischen Zeitschriften in New York zur gleichen Zeit eher politisch ausrichteten, habe sich die "Paris Review" vor allem der Förderung junger Autoren gewidmet. Die Zeitschrift entdeckte viele Schriftsteller, die heute einen großen Namen haben wie Philipp Roth oder David Foster Wallace.
Viel Unterstützung von Mäzenen
„Wir waren immer vollkommen unabhängig", sagt Stein.
"Wir haben immer Geld verloren, mit dem, was wir machen."
Aber es habe immer großzügige Sponsoren und Mäzene gegeben, die die Zeitschrift unterstützten.
"Dadurch haben wir immer versucht, die beste Qualität auch wirklich zu veröffentlichen."
Erfolg bei Twitter mit Autoren-Zitaten
Bei Twitter folgten heute 400.000 Leser der "Paris Review", sagt der Herausgeber. Die Zeitschrift sei dort damit erfolgreich, Zitate aus ihren Interviews unter die Leute zu bringen.
"Eigentlich geht es uns sehr gut mit dem Internet. Wir haben sogar in den letzten zehn Jahren die Auflage unserer Print-Ausgabe verdreifacht."
Für die langen Interviews sei Print das optimale Medium.

Es gibt inzwischen eine Auswahl der spektakulärsten Interviews der "Paris Review" auf deutsch. Zwei Bände sind in der Edition Weltkiosk erschienen.

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