Literatur

Morde der klugen Denkungsart

Das Bild zeigt die Silhouette einer Frau an einem Tatort, der durch ein gelbes Band mit der Schrift "Crime Scene" abgetrennt ist.
Es gibt kaum eine Stadt, eine Landschaft ohne Regionalkrimis. © picture alliance / ANP / Lex van Lieshout
Von Rolf Cantzen · 30.08.2014
Erdolcht, erdrosselt, vergiftet, erschossen, ertränkt und dann vergraben, versenkt, in der Kühltruhe verstaut, an die Wand genagelt – in der Kriminalstatistik sind derartige Mordfälle und Opferentsorgungen in den letzten Jahren – Gott sei Dank! – rückläufig, in der deutschsprachigen Krimiliteratur jedoch nicht.
Im Gegenteil: Noch nie wurde so fantasievoll gemordet, betrogen und gestohlen wie heute und noch nie wurden so raffiniert Verbrechen aufgeklärt – von versoffenen Detektiven, feministischen Hauptkommissarinnen, ehrgeizigen Reportern, ausgemusterten Geheimagenten oder leibhaftigen Schafen. Es gibt kaum eine Stadt, eine Landschaft ohne Regionalkrimis. Es gibt keine historische Epoche, in der nicht die abscheulichsten Bösewichter ihre Untaten begehen. Oft sind diese Krimis nicht nur einfallsreich und spannend, sondern verraten ein feines Gespür für das gesellschaftliche wie das soziale Umfeld der Akteure. Eine "Lange Nacht" über unerhörte Dinge – ganz in Ihrer Nähe.