Liebesdrama "Riverbank"

Verminte Fluchtwege und hoffnungslose Liebe

Das Evros-Delta - der Evros trennt Griechenland und die Türkei
Grenze und Todesfalle: Der Evros zwischen Griechenland und der Türkei © Imago / Greece Invison
Panos Karkanevatos im Gespräch mit Susanne Burg · 14.11.2015
Die aktuellen Geschehnisse haben das Thema seines Filmes eingeholt: "Riverbank" von Panos Karkanevatos erzählt die Liebesgeschichte zwischen einer Schlepperin und einem Soldaten an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei.
"Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass es zu so einer Eskalation kommt", sagt Regisseur Panos Karkanevatos über seinen Film "Riverbank". Darin erzählt er die Liebesgeschichte zwischen einer Schleuserin und einem Soldaten an der türkisch-griechischen Grenze. Sie schmuggelt Drogen mithilfe von Flüchtlingskindern über den Grenzfluss, er ist eingesetzt, um Landminen zu beseitigen, die dort noch immer vom Zypernkrieg liegen. Zwischen beiden entspinnt sich eine zarte, aber aussichtlose Liebesgeschichte - die sie versuchen zu retten, indem sie gemeinsam fliehen.
"Es gibt keine einfachen Lösungen"
Schon von mehreren Jahren begann er mit der Arbeit an dem Film, heute ist der Stoff aktueller denn je. Gleichzeitig betont Karkanevatos, dass die Flüchtlingsthematik nur den Rahmen für seine Geschichte bildet. Doch es gelingt ihm zu zeigen, dass jede Seite ihre Gesichter hat - auch die Schlepperin. "An dem Ort, an dem ich meine Geschichte erzähle, hat das Leben keinen großen Wert", sagt Karkanevatos. Durch seinen Film könne man die Geschehnisse endlich mit einem Ort auf der Landkarte verbinden. "Unter diesen Bedingungen gibt es keine einfachen Lösungen!", sagt er. "In erster Linie geht es darum, zu überleben."
Die Situation ist kompliziert, doch in einem bezieht Karkanevatos klar Stellung: "Ich möchte nicht, dass die derzeitige Situation von Extremisten ausgenutzt wird!" Stattdessen solle man die Ursachen untersuchen.
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