Lichtkultur

"Die Nacht achten"

Die Silhoutte von der Stadt Doha.
Auch in Katars Hauptstadt Doha ist es nachts nicht dunkel © picture alliance / dpa / Peter Kneffel
08.08.2014
Warmes Licht, wenig Licht, angenehmes Licht: Das sucht der Lichtkünstler Thomas Emde in vielen Städten zu seinem Leidwesen vergebens. Er träumt dagegen von einer wahren Beleuchtungskultur.
Als der Lichtkünstler Thomas Emde vor Jahren in Frankfurt den Römer oder die Commerzbank beleuchtete, waren das, wie er sagt, "einzelne Highlights". Mittlerweile habe das überhand genommen:
"Wenn ich mir Städte wie Shanghai oder auch in Europa Städte angucke, das ist eigentlich ekelhaft. Das ist nichts als Lichtverschmutzung, weil es willkürlich geworden ist."
Viele Menschen hätten kein Feingefühl für den Umgang mit Licht und Farbe, sondern würden nach rein technischen Gesichtspunkten handeln. Mit LED könne man "alles kaputtballern". Das habe nichts mit Kunst zu tun.
"Weniger ist mehr"
Emde findet, es brauche dringend Regelwerke, zuvor aber noch ein Bewusstsein für "gutes und wenig und angenehmes Licht". "Weniger ist mehr", sagt er. Die Nacht zu achten mit wenig Licht und eine richtige Farbwiedergabe seien auch viel bessere Wege in die Energieeffizienz. Seine eigenen "Leuchttürme" bereut Emde nicht:
"Ich distanziere mich nicht - im Gegenteil. Ich glaube, dass es eine gute Idee ist, eine gute Architektur auch gut in die Nacht zu übertragen. Aber es muss halt im Rahmen bleiben und es muss auch dezent bleiben."
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