Lebensrettung im Wasser

Würden weniger Menschen ertrinken, gäbe es mehr Schwimmmeister?

Schwimmmeister Ingo Schwarz steht in Wacken (Schleswig-Holstein) in "seinem" Freibad am Beckenrand.
Schwimmmeister Ingo Schwarz steht in Wacken (Schleswig-Holstein) in "seinem" Freibad am Beckenrand. © dpa / picture alliance / Axel Heimken
DLRG-Sprecher Achim Wiese im Gespräch mit Vladimir Balzer und Axel Rahmlow · 22.08.2016
Gibt es zu wenig Fachkräfte in Schwimmbädern und an Badeseen? Ja, meint Achim Wiese, Sprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Er zieht eine Verbindung zwischen den etwa 500 Badetoten 2015 und den fehlenden Schwimmmeistern.
"Die knapp 500 Ertrinkungstoten (im Jahr 2015), die sind zum größten Teil dort ertrunken, wo keine Aufsicht war", sagt DRLG-Sprecher Achim Wiese. Seiner Ansicht nach wären es weniger gewesen, wenn mehr Schwimmmeister und Rettungsschwimmer im Amt wären. Dort, wo es Aufsichten gebe, etwa im Schwimmbad, seien weniger Menschen ertrunken als etwa an weniger bewachten Küsten.
Dass es zu wenige Schwimmmeister gibt, könne auch am Job selbst liegen. "Es ist unter Umständen auch die Unattraktivität des Jobs an sich und die Bezahlung", sagt Wiese. Die Arbeit habe nichts mit dem zu tun, was etwa in der US-Fernsehserie "Baywatch" gezeigt werde.
Kommunen, der häufigste Arbeitgeber des Fachpersonals, könnten gegensteuern. Etwa, indem sie auch Flüchtlinge einstellten und so weit ausbildeten, dass diese zumindest die Badeaufsicht durchführen könnten.
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