Landgang extra

30.05.2008
Der Gebildete leidet unter Genusssucht, jedenfalls sprachlich, denn er schätzt das wohl gesetzte Wort, die geschmeidige Formulierung, den verständlichen Satz. Will er wissen, wie es um die schöne deutsche Sprache steht, dann hört er sich die Reden von Politkern an.
Das stählt, härtet ab. Interessiert ihn, wie die Deutschen ihren zugewanderten Mitbürgern die deutsche Sprache beibringen, dann fährt er gerne nach Berlin-Kreuzberg. Dort geben Stammesangehörige aus Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gerne dialektale Sprachkurse. Das nun ist für den Genusssüchtigen sehr unterhaltsam. So kam es schon vor, dass er einen Türken einen Süddeutschen fragen hörte: "Wo kommst du denn her?"

Hier bin ich Mensch. Bildung als Werkzeug der Politik
Von Peter Zudeick

Sprache bildet – aber was? Mitreißende Schulbücher, verständliche Gesetzestexte, überzeugende Reden? Vorurteilsfrei und erwartungsvoll schaut das Publikum auf die Politiker. Die müssen doch die Antwort auf die schlichte Frage wissen: Sprache bildet – aber was? Deren Wissen füllt Tag für Tag ganze Zeitungsseiten und unzählige Sendeminuten in Funk und Fernsehen. Auf Länder- und auf Bundesebene ringen sie sprachlich um das richtige Argument. Was also wäre, wenn das staunende Publikum sich die Politik als Vorbild nähme? Was käme da raus? Also rein sprachlich, nicht intellektuell. Bitte, wir hören.

Der erfahrene Politiker weiß um sein Schicksal.

Stoiber: "Sprüche pflastern seinen Weg."

Dagegen kann sich keiner wehren. Die politische Sprache ist nun einmal so definiert.

Stoiber: "Nichts, meine Damen und Herren, als Propaganda, lauter Worthülsen!"

Wobei der gewiefte Politiker auch aus der Hülse, also der Leere an sich, noch Funken schlagen kann.

Stoiber: "Ein Feuerwerk an Worthülsen!"

Genau. Ergebnis dieser innigen Liebe von Politikern aller Klassen zur Hülse sind Sprachpreziosen allererster Güte.

Kohl: "Es ist kein Zufall, dass die römischen Verträge in Rom abgeschlossen wurden."

Das musste ja mal gesagt werden.

Trittin: "Der Gipfel ist nicht den Bach runter, aber ist auch nicht über den Berg."

Kann man dem Volke schöner sagen, was man denkt, als Jürgen Trittin?

Roth: "Das liegt sicher auch an der Großen Koalition, die wie eine Käseglocke politische Auseinandersetzungen wegkleistert, die kuschelt, anstatt die wichtigen Zukunftsthemen anzupacken."

Die kleisternde und kuschelnde Käseglocke – sie musste einfach mal erfunden werden. Claudia Roth von den Grünen ist auf diesem Gebiet ganz groß.

Roth: "Ich glaube, dass diese Reichensteuer ein Placebo auf das Pflästerchen der sozialdemokratischen Seele ist."

Auch das können nur Politiker: Nicht nur Pflästerchen auflegen, sondern auf das Pflästerchen auch noch ein Placebo legen. Phänomenal.

Merkel: "Dann müssen die dafür notwendigen Voraussetzungen ergriffen werden."

Jawoll. Die erfahrene Politikerin denkt doch nicht daran, Maßnahmen zu ergreifen. Das ist zu simpel. Man ergreift Voraussetzungen, und schon fluppt’s mit der Politik.

Merkel: "Deshalb heißt es Barrieren auch erniedrigen."

Ach Gott, ja, man muss sich das mal vorstellen: Da kommt so’ne Barriere abends heulend zur Mama und sagt: Die Merkel hat mich wieder erniedrigt, diese blöde Kuh. Aber so sind sie in der Politik. Hart und unerbittlich.

Westerwelle: "Und ich kann die Krokodilstränen in dem Zusammenhang nicht mehr hören."

Ist Ihnen das auch aufgefallen, dass die Krokodile in letzter Zeit so leise weinen? Kann man gar nicht mehr hören. Schön beobachtet, Herr Westerwelle.
Auch rein bildungsmäßig sind die Damen und Herren Politiker ziemlich gut drauf. Gut, einen Theodor Heuss oder einen Carlo Schmid findet man nicht mehr, also ausgesprochene hommes de lettres. Dafür kann der Politiker von heute aber ein bisschen Latein für den Hausgebrauch.

Jung: "Deshalb ist dies eine Entscheidung sui generis, auf deutsch einzig."

Na gut, die Übersetzung des Verteidigungsministers ist ein bisschen daneben, macht aber nichts.

Merkel: "Sui generis, genesis."

Nein, gnä Frau, Genesis ist wieder was anderes.

Stiegler: "Eine dementia politica, nahe der retrograden Amnesie."

Na ja, so schlimm nun wieder nicht. Ludwig Stiegler von der SPD, einer der letzten wirklich humanistisch gebildeten Volksvertreter, der glänzt unentwegt mit griechischen und lateinischen Zitaten.

Stiegler: "Quod sit futurum cras, fugit querere. Also all das, was hinterher ist, das interessiert mich heute überhaupt nicht."

Und er liefert in Härtefällen die Übersetzung gleich mit.

Steinbrück: "Es war wahrscheinlich Talleyrand, der alte Zyniker, der gesagt hat: Hochverrat ist eine Frage des Datums."

Richtig, es war Talleyrand. Peer Steinbrück ist einer, der meistens treffend zitiert, andere haben’s da eher schwer.

Wieland: "Ich halte mich an Kurt Tucholsky: Wo bleibt das Positive?"

Nein, es heißt: "Herr Kästner, wo bleibt das Positive?" Es ist also von Erich Kästner.

Schulz: "Da bei Kästner steht das, dass die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche."

Tja, ganz dumm gelaufen jetzt, das ist nun ausnahmsweise mal nicht von Kästner, sondern von F.W. Bernstein. "Neue Frankfurter Schule". Aber man kann ja nicht alles wissen.


Der schöne Flickenteppich. Eine polemische Auslassung
Von Hans-Peter Betz

Als Rheinland-Pfalz die Abschaffung der Hauptschule ankündigte, da hagelte es … Lobeshymnen für deren Erhaltung von unerwarteter Seite. Bessergebildete bekundeten plötzlich ihre Zuneigung für die Schmuddelkinder und für die Beibehaltung der Dreiklassen-Schulgesellschaft. Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sommer findet die Hauptschule weiterhin toll, weil die Hauptschüler, Zitat, "für unser Land auch Profit bringen." Und Bayern, Spitzenreiterland bei Sitzenbleibern, mag von der Hauptschule auch nicht lassen. Zugleich lehnt es ein bundesweites Zentralabitur ab. Deutschland einig Flickenteppichland?

In der seit dem Einschlag der Pisa-Studie mit großer Leidenschaft geführten Bildungsdiskussion, wird das deutsche Schulwesen gerne als "Flickenteppich" oder noch despektierlicher als "Flickwerk" bezeichnet. Nach Wikipedia ist Flickwerk eine Technik der Textilgestaltung, bei der kleine oder größere Stücke aus Leder, Pelz, Gewebe aus Seide, Leinen, Baumwolle oder Filz zu einer größeren Fläche zusammengenäht werden.

In dieser Definition zeigt sich, wie wunderbar dies für unsere Bildungslandschaft zutrifft. Da haben wir Bundesländer, die zum bundesweiten Bildungsteppich nur einfach gewebte Sackleinenstücke beitragen. Da gibt es verarmte Stadtstaaten, deren Flicken brüchig oder teilweise sehr fadenscheinig sind, oder linke Gewebeteile, die in der Wolle rot gefärbt sind. Da haben wir Länderregierungen, die zäh wie Leder an überholten und längst verschlissenen Strukturen festhalten. Und dann natürlich im Süden der Republik die Bundesländer, die meinen, ihre Bildungskonzepte wären aus Samt und Seide.

Dabei wird bei genauerem Betrachten sehr schnell deutlich, dass ein großer Anteil Kammgarn, grobe Wolle und vor allem viel Filz dabei sind. Hinzu kommen noch ein paar tausend Privatschulen und Edelinternate, die ebenfalls ihre Gewebestückchen zum Bildungsflickenteppich beitragen. Wen wundert es, dass uns bei dieser Sammlung von Schnipseln und Flicken, von Fetzen und Lappen dieses ganze Bildungspatchwork von unseren europäischen Nachbarn um die Ohren geschlagen wird?

In den meisten Bundesländern werden unsere Kinder immer noch im Alter von 9 Jahren in Schubladen gesteckt. Die begüterten und sozial Starken in die Gymnasialschublade, die Angepassten in das Schubfach der Realschüler und die nicht Intergrierbaren in die Schmuddelschublade Hauptschule.

Und wenn einmal in einem Land neue Ideen entwickelt werden, gibt es sofort drei andere, die mit ätzender Schärfe ihre Kritik darüber ausgießen. Da wird zum Beispiel eine Schulart, die Kinder länger zusammen lernen lässt, sofort als "sozialistische Einheitsschule" abqualifiziert.

Parteipolitische Eifersüchteleien zwischen Bildungsministerien um das beste Konzept verhindern immer wieder zukunftsorientierte Bildungspolitik. Mit Schulpolitik kann man sich hervorragend profilieren. Herr über Schulen, Lehrer und Schüler zu sein bedeutet politische Macht zu haben - und sei das Ländchen noch so klein.

Wieso gibt es immer noch Länder ohne Ganztagsschulen? Wieso kann ein reicher Staat seinen Kindern kein ordentliches Mittagessen in der Schule bieten? Wieso ist es möglich, dass in unserem föderalistischen System Landesbanken mit dubiosen Auslandsgeschäften ungestraft Milliarden verbrennen können, gleichzeitig aber von Eltern verlangt wird die Schulbücher für ihre Kinder aus eigener Tasche zu bezahlen? Ein Arbeiterkind hat es mittlerweile siebzehn Mal schwerer in eine leitende Position zu kommen, als das Kind eines hochdotierten Managers. Es soll mir doch bitte keiner sagen, das Managerkind wäre auch siebzehn Mal intelligenter.

Das ist in Schläfrig-Holstein genau so wie in Bayern. Die soziale Selektion, die das dreigliedrige System bewirkt, gepaart mit elitärer Arroganz von Philologenverbänden, wird durch den Föderalismus aufrechterhalten. Gerade ein Land wie Bayern, das sich doch bei jeder Gelegenheit auf seine christlich-humanistische Tradition beruft, muss sich doch fragen lassen, ob das bewusste Ausgrenzen ganzer Bevölkerungsgruppen nichts anderes ist als inhuman.

Übrigens: der Flickenteppich stammt ursprünglich aus dem vorderasiatischen Raum. Seine Muster und Farben hatten damals hohen symbolischen Wert. Sie sollten Unheil abhalten. Bei uns bewirkt er leider heute das Gegenteil.


Deutschtest in Bayern. Eine radikale Erfahrung
Von Arthur Dittlmann

Deutschtest für Ausländer und Grundschüler. Da fehlt doch was, sagte sich das bayerische Kultusministerium. Und da Bayern gelegentlich zu radikalen Lösungen neigt, siehe Rauchverbot, will es nun den Deutsch-Sprachtest ausweiten. Auf Stammesangehörige. Wer in Bayern wohnt, der muss fürderhin einen Sprachtest machen. Ausnahmslos. Schadet keinem und demonstriert eindrucksvoll das hohe bayerische Bildungsniveau, so die Hoffnung. Gerade wurde die erste Sprachtestwelle abgeschlossen, aber in dem zuständigen Ministerium herrscht alles andere als eitel Freude und Sonnenschein angesichts der Ergebnisse.

" I habs ja glei gsogt. Aba mia glaubt ja koana. Eine Schnapsidee is des, hab i glei gsogd. "Sprachtest für alle"… Aba mia glaubt ja koana …"

Bitte, schauns her. Es geht durch alle Regierungsbezirke. 70 Prozent ham beim Sprachkompetenztest gschriem: "Der Butter schmeckt gut zu dem Kartoffel". Wahnsinn… "Butter" und "Kartoffel" maskulin. Do is die Hopfen und das Malz verloren. Aba i habs ja glei gsogd…

Der Minister hat sich das eingebildet. "Bayern ist Spitze", hat er getönt, "und das wird unser allgemein verbindlicher Sprachtest jetzt endlich beweisen." Damit hat er nicht gerechnet, dass jeder Dritte von alle Ober- und Niederbayern als Umschreibung für "da hat er sich geärgert" ausgerechnet "da hat er ihm gestunken" okreizelt. "Da hat er ihm gestunken!", des miassnsese amoi vorstellen. Da hat er eam sauba gstunga, dem Herrn Minister, aba des hätt er sich vorher überlegn miassn.

Krautenbichler, Ministerielle Sonderaufgaben, Sprachtest … Wo brennts?

Ja, Herr Minister… i habs aa scho xeng: Niederschmetternd. Katastrophal. "Der Zwiebel", "das Limo", "das Radio" … Unsere Bayern ham scho Schwierigkeiten mit de einfachsten Artikel. Komplexere Gschichten? Oh mei, oh mei, Herr Minister! I kannt eana Beispiele erzählen…

Sie glaum ma des ned? Jetzt bassens amoi auf. Da war doch diese Aufgabe mit der "freien Formulierung". Wo jeder einen Sachverhalt beschreiben soit. Der Sachverhalt hod ghoassn: "Mehrere Menschen sind beim Autofahren durch eine Kollision mit einem Baum zu Tode gekommen." Und da ham doch tatsächlich über 40 Prozent der Teilnehmer gschriem: "Die haben sich am Baum derrennt!" Herr Minister, des is doch koa Deitsch! Des is barbarisch … Aber des is der Sprachstand in Bayern! So schaugts aus, jetzt hammas schwarz auf weiss. Sie, i sags Eana: Mancher Nigerianer, der fleissig beim Goethe-Institut studiert hat, hod a bessers Hochdeitsch drauf, wia a so a Computer-Kid aus Hinterhuglhapfing, der den ganzen Tag vorm Flatscreen hockt...

I habs eana ja glei gsogd. Aba sie hams ned glaubt. Jetzt miassma schaun, wia ma de Ergebnisse von diesem Deutsch-Test möglichst unauffällig verschwinden lassen. Wia? Keine Ahnung. I sehe scho de gehässigen Schlagzeilen: "Bildungsmisere in Bayern – Hochdeutsch, die unbekannte Fremdsprache" Des können wir jetzt vor der Wahl überhaupt nicht brauchen.

Naja … jetzt foit ma scho was ei. Vielleicht gangs aso: Mia gem a Presseerklärung raus. Foto dazua: Minister mit Lederhosn. Vor einem Bauernhof in Hinterhuglhapfing … im Gespräch mit Einheimischen. Und drüber die Schlagzeile: "Danke CSU! Dialekt wieder auf dem Vormarsch / Boarisch is endlich wieder in." Ho, so kanns gehen.


Da glühen die Synapsen. Ein Türke lernt Deutsch

Das wohl gesetzte Wort, die geschmeidige Formulierung, der verständliche Satz – wir müssen uns in Berlin-Kreuzberg befinden. Dort kann der Interessierte am lebenden Objekt erleben, wie hilfsbereite Deutsche ihren zugewanderten Mitbürgern die deutsche Sprache beibringen. Da sich unter den Lehrenden kaum noch Berliner befinden, sie gelten als ausgestorben, geben nun Stammesangehörige aus Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen und Sonstwoher gerne Sprachhilfe. Die nun wieder ist für den Berliner Türken sehr unterhaltsam, weil dialektal gehalten. So kam es schon mal vor, dass eine Türke einen Süddeutschen fragte: "Wo kommst du denn her?"

Neulich an einem Gemüsestand in Berlin-Kreuzberg. Taucht dort Murat Topal auf. Schiebt den Händler zur Seite und quatscht Passanten an: Türken, Araber, Deutsche.

"Wenn du in Berlin, in Kreuzberg oder Neukölln so einen Laden hast, da ist es ja so, dass die Leute ja eigentlich so diese Folklore erwarten. Man kennt es halt nicht anders in so einem Laden als (türk. Akzent) "Hallo, bittäh, komme Sse, danggeschön, auf wiedergesehen" usw. Ja und ich habe mich halt dahin gestellt und genau das Gegenteil gemacht. Ich hab halt nicht nur Deutsch gesprochen, sondern ich hab da halt mit norddeutschem Akzent, also Hamburgisch gesprochen."

Spontan-Aktion des Komikers: Döner-Türke spielt hanseatischen Fischkopp.

"So, hieääh komm’ ma rann hieääh, die Annaaanass, zwei-Stück-für-oin-Oiro, hieääh, weiss Beschoid, komm hieääh Vitaminä A bis Z, zweineunundsiebzig, jo. Und das ist natürlich schon ne geile Situation."

Geil: Der 33-Jährige wechselt immer schneller vom türkischen Akzent in den Küsten-Dialekt. Und zurück. Brüllend, gestikulierend, mitten auf der Straße.

"Einige waren natürlich etwas irritiert, aber grundsätzlich haben sie alle gelacht."

Topal weiß: Längst ist nicht mehr alles Banane in Berlin-Kreuzberg. Immer häufiger zwiebeln westdeutsche Mundarten die Migranten. Die müssen sich nun eine Rübe machen.

"Rein türkische Ohren würden sich wahrscheinlich denken: Ja, was ist das denn jetzt irgendwie? Da beschweren sie sich immer über uns und können halt im Prinzip selber nicht richtig Deutsch sprechen. Oder sind total überfordert letztendlich: Was denn nun noch? Können wir es nicht bei einem Deutsch belassen?"

Topal ist selbst mal so ein Ding passiert. In der Türkei, auf dem Basar. Krakeelt dort ein Gewürzhändler herum, der mal in Baden-Württemberg gejobbt hat. Der kriegt natürlich sofort mit, dass Topal und Freundin aus Deutschland kommen.

"Der kam dann gleich so: 'Mit mir ka Deutsch schwätzle Kerle.' Und meine Frau, die ist ja kurioser Weise auch ursprünglich Schwäbin, die ist dann da voll drauf eingestiegen und da ging’ s dann halt los im tiefsten Schwäbisch: Hai, I werd verrückt, wieso schwätzn du Schwäbisch? Isch gonz eifach. I hob 20 Johre lang in Baden-Württembergsch geschafft, sagt er dann. Und ich stand dann da und war in der Türkei und es wurde Deutsch gesprochen - ich hab kein Wort verstanden, nach dem Motto, ja."

Der Berliner Komiker äfft auf der Bühne und im Fernsehen gnadenlos Dialekte nach. Und den türkischen Akzent. Kann er auch eine deutsche Mundart mit türkischem Slang kombinieren?

"Ja, hat das, wissen Sse. Des hab I …. Des hab I …. Irgendwie geht´s nicht. Entweder oder. Komisch! Weissu – vielleicht so. Ja, wass geeäht ab, ich komm aus Hamburch-Citty, weiss Beschoid, ne. Ich komm aus Türkei, weischt. Ja, so vielleicht: Ich komm aus Türkei, weischt. Hab Ich das nisch so gemacht, weischt? Ja, doch, so ein bisschen könnt es gehen. Ja, beim Schwäbischen geht’s noch einfacher als im Norddeutschen."

Türkischer Sprachsalat. Kein Wunder, dass Topals Migranten-Freunde entweder das Eine oder das Andere kauderwelschen.

"Vielleicht ist es eher so, dass dann die türkischstämmigen Leute quasi ein Hochdeutsch mit Akzent sprechen. Oder man ist halt so sehr integriert, dass man halt diesen Dialekt komplett annimmt irgendwie. Aber so eine Mischform scheint echt schwierig zu sein."

Topal will aber dran bleiben: deutsche Dialekte mit türkischem Akzent mixen. Oder auch Deutsch mit türkischen Dialekten. Verbale Integration - ne echte Herausforderung für Zunge und Hirn.

"Das ist auf jeden Fall … Mein Gott, da … da glühen die Synapsen."