Kurt Atterbergs Oper "Aladin"

Schleierhaft schön

Eine Szene aus Kurt Atterbergs Oper "Aladin" am Staatstheater Braunschweig mit Solen Mainguené und Michael Ha
Eine Szene aus Kurt Atterbergs Oper "Aladin" am Staatstheater Braunschweig mit Solen Mainguené und Michael Ha © Volker Beinhorn / Staatstheater Braunschweig
11.03.2017
Ein Märchen für Erwachsene komponierte Kurt Atterberg mit seiner Oper "Aladin" - das Staatstheater Braunschweig bringt sie jetzt neu heraus. Jonas Alber leitet die Aufführung, wir übertragen live.
Das ist eine Märchenoper, wie man sie sich nicht unbedingt vorstellt, denn Kurt Atterbergs "Aladin" verliert sich nicht im Exotischen, nein, seine spätromantische Klangsprache rückt das Märchen fast in unsere Zeit.
Heute wird diese Oper nur noch selten gespielt, an der der große schwedische Tonsetzter Kurt Atterberg von 1936-41 arbeitete. Sie kam zur Uraufführung, hielt sich aber nicht lang in den Spielplänen, nicht einmal in Schweden. Atterbergs Werke werden in unseren Häusern kaum gespielt, vereinzelt die Sinfonien, kaum die Suiten oder Konzerte, seine Opern sind vollends vergessen. Das Staatstheater Braunschweig wagt eine Wiedererweckung, die Oper ist es wert.
Die Handlung ist denkbar einfach wie bekannt, Atterberg und sein Librettist Bruno Hardt-Warden haben das Märchen aus der Sammlung 1001 Nacht jedoch variiert. Bei ihnen steht am Anfang die Liebe, und erst dann kommt die alle Wünsche erfüllende Wunderlampe ins Spiel. Aladin ist gefangen von der Schönheit und Pracht der Prinzessin Laila. Lailas Auftreten wird regelrecht inszeniert: Alle müssen von der Straße fliehen, wenn sie sich auf dem Weg zum Hamam befindet. Die Regel ist hart und besagt, dass der, der Laila unverschleiert erblickt, mit dem Tode bestraft wird. Doch Aladin kann nicht anders – er wirft sich der Schönen zu Füßen, und es geschieht, was niemand erwartet hat: Beide verlieben sich ineinander. Aladin wird von der Palastwache festgenommen, weil es ja verboten ist, Laila zu begegnen. Ein blinder Bettler tritt auf und prophezeit dem Großwesir Muluk, der natürlich auch der Faszination der schönen Prinzessin, der Tochter des Sultans von Samarkand, erlegen ist: Wenn Du Aladin freilässt, werde ich dich in ein unterirdisches Schatzgewölbe führen, wo eine ewige Wunderlampe brennt. Die Lampe hat die Eigenschaft, ihrem Besitzer alle Wünsche zu erfüllen…
Live aus dem Staatstheater Braunschweig
Kurt Atterberg
"Aladin", Märchenoper für Erwachsene in drei Akten op. 43
Libretto: Bruno Hardt-Warden und Ignaz Michael Welleminsky

Michael Ha, Tenor - Aladin
Frank Blees, Bass - Nazzredin, Sultan von Samarkand
Solen Mainguené, Sopran - Laila, seine Tochter
Oleksandr Pushniak, Bariton - Muluk, Großwesir
Selçuk Hakan Tiraşoğlu, Bass - Der blinder Bettler / Dschababirah
Justin Moore, Tenor - Balab, Muluks Freund / 1. Ausrufer
Patrick Ruyters, Bariton - Derim, Muluks Freund / 2. Ausrufer
Yuedong Guan, Bariton - 1. Muslim
Franz Reichetseder, Bariton - 2. Muslim
Chor und Orchester des Staatstheaters Braunschweig
Leitung: Jonas Alber