Kunstvolle Weltreise

03.11.2008
Das Nationale Kunstmuseum der Ukraine, das Museo Nacional del Prado in Madrid, die Staatliche Eremitage in St. Petersburg und das J. Paul Getty Museum in Los Angeles - weltberühmte Museen sind Gastgeber für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in diesem Herbst. Mit Sonderausstellungen in den vier Metropolen präsentieren sich die Dresdner Sammlungen als Kulturbotschafter der sächsischen Hauptstadt und auch als Repräsentant deutscher Kultur, wie Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen betont.
Roth sieht den Ausstellungsreigen auch als eine politische Botschaft an, zeige er doch, dass europäische Kunst- und Kulturgeschichte nichts mit Landesgrenzen zu tun habe.

Die Ausstellung in der Petersburger Eremitage will Roth auch als Zeichen der Dankbarkeit verstanden wissen: Vor ziemlich genau 50 Jahren wurden der DDR von der damaligen Sowjetunion unter Chruschtschow zahlreiche Kunstwerke zurückgegeben, die während des Krieges geraubt wurden. Ohne diese Rückgabe sei der Wiederaufbau Dresdens und der Kunstsammlungen nicht möglich gewesen, glaubt Roth. Zugleich ist diese Ausstellung ein Beitrag zur Vertiefung des Museumsdialogs.

Die Ausstellung in Kiew hingegen sieht Roth als einen guten Startpunkt an, um die Kooperation mit ukrainischen Kulturinstitutionen zu intensivieren. Die sonst übliche Konzentration auf St. Petersburg und Moskau lasse oft vergessen, dass es auch in der Ukraine eine Vielzahl hervorragender Museen mit großartigen Sammlungen zu entdecken gibt, glaubt Roth.

Insgesamt hofft Roth über die Ausstellungszeit hinaus auf eine langfristige Zusammenarbeit bei gemeinsamen Forschungsprojekten oder beim Austausch von Wissenschaftlern. Er sehe da bei sich und seinen Kollegen einen "großen Mut zur Öffnung".

Sie können das vollständige Gespräch mit mindestens bis zum 3.04.2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio