Kunst für den Alltag

Kopftücher, Karohemden und Kavaliere

Moderation: Katja Bigalke · 24.11.2013
Das Neonlicht besinnt sich auf Bewährtes. Wir beobachten junge Hamburger, die Kunst kaufen wie die alten Sammler, und galante Moskauer, die nachts fremde Damen sicher nach Hause geleiten. Außerdem schauen wir US-Serien aus türkischer Sonderproduktion, also ohne Sex und mit Kopftuch, und klären die Frage, wie jung man für das 90er Moderevival sein sollte.
Einmal Kunst, bitte!
Von Carola Hoffmeister
Seit Künstler wie Damien Hirst und Neo Rauch wie Popstars gefeiert werden, ist es auch unter jungen Leuten schick, sich Originale über das Sofa zu hängen. Wer noch keine Millionen beisammen hat, kann auf der Hamburger Messe "Affordable Art Fair" fündig werden. Hier wird der Kunstkauf als schickes Discount-Event inszeniert. Kein Werk kostet mehr als 5000 Euro, die Frage "Wie starte ich meine Kunstsammlung" wird beantwortet und die Künstler erklären persönlich ihre Werke.

Kopftuch statt Sexszenen
Von Luise Sammann
Türkische Serienproduktionen boomen. Die Spezialität der Istanbuler Studios: US-Serien wie Private Practice, Grey’s Anatomy oder Monk in einer türkisierten Version. Gedreht wird ganz nah am Originaldrehbuch, aber mit kulturellen Eigenheiten. Aus Lynette, Bree, Susan & Co. werden Yasemin, Nermin und Elif, Sexszenen sind tabu, Kopftücher dagegen Teil des Drehbuchs. Inzwischen gilt die Türkei nach den USA als zweitgrößter Serienexporteur.
Ritter der Nacht
Von Mareike Aden
Viele Moskauerinnen haben nicht nur einen weiten, sondern im Dunkeln auch einen gefährlichen Heimweg. Jetzt kümmert sich ein galanter Begleitservice um ängstliche Nachschwärmerinnen: Hunderte Freiwillige eskortieren die Damen zur U-Bahn. Die Männer werden in einem Vorstellungsgespräch ausgewählt und müssen strengen Regeln folgen. Flirten und Alkohol sind verboten.

Hello again!
Von Gesine Kühne
Karohemden, Prada-Rucksack und Helmut-Lang-Hosen - die 90er sind zurück! Und sehen gar nicht schlimm aus, schließlich geht es um ein Modejahrzehnt, für das man sich nicht allzu sehr schämen muss. Aber dürfen die Jungen von damals, diesen Trend überhaupt mitmachen? Angesichts ihrer Jugendmode in den Schaufenstern, stellt sich Gesine Kühne einige persönliche Fragen.