Kumpanei statt Recherche?

Von Günter Herkel · 30.03.2008
Der Sport braucht die Medien, und die Medien brauchen den Sport. Sender hofieren erfolgreiche Athleten als Quotenbringer. Wo die Grenze zwischen Sport und Kommerz immer poröser wird, gerät eine weitere Tugend ins Hintertreffen: die gründliche, recherchierende Hintergrundberichterstattung.
Doping oder Depressionen im Spitzensport? Solche Themen haben in der alltäglichen Sportberichterstattung kaum eine Chance. Der überwiegende Teil der Sportjournalisten huldigt einem besinnungslosen Live-Fetischismus. Zunehmend regt sich in jüngster Zeit aber auch der Widerstand gegen den Verlust kritischer Substanz in der Berichterstattung. Es mehren sich mahnende Stimmen, die den Sport auf ursprüngliche Ideale wie das Fairplay zurück führen wollen. Erst recht im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking.