Baby, you can drive my car

Autofahren

Ein VW-Käfer mit historischem "H"-Kennzeichen bei einer Ausfahrt.
Ein VW-Käfer mit historischem "H"-Kennzeichen bei einer Ausfahrt. © imago/Rüdiger Wölk
Von Matthias Hanselmann · 26.06.2016
Dreiundvierzig Millionen Autos waren im Jahr 2012 allein in Deutschland zugelassen. Weltweit sind es weit über eine Millarde. Der Autor dieser Zeilen hat sein erstes Auto zum Abitur bekommen. Es war ein VW Käfer im Wert von ca. 500 DM. Damals kostete ein Liter Benzin etwa 70 Pfennige. Und das war viel - wegen der Ölkrise...
"Autos" im Altgriechischen bedeutet "selbst" und "mobilis" im Lateinischen "beweglich". Ein Automobil bewegt sich also im Wortsinn (fast wie) von selbst. Nun gut, diese Bezeichnung sollte es von den Fahrzeugen unterscheiden, die von Pferden und anderen Tieren gezogen wurden. Der "Benz-Patent-Motorwagen Nummer 1" machte den Anfang, das war 1886. Der Rest ist Geschichte. Der Siegeszug des Automobils war nicht aufzuhalten.
Jeder, der seinen Führerscheingerade bestanden hat, kennt das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit, die Möglichkeit, jederzeit fahren zu können, wohin man will. Ein trügerisches Gefühl, denkt man an Staus, an die laufenden Kosten, an die enorm hohen Versicherungsbeiträge für Anfänger und die hohen Benzinpreise. Wenn ich am Sonntag Morgen nach Berlin fahre, um den "Sonntagmorgen" zu moderieren, denke ich manchmal an die Zeiten, als ich die "Pappe" gemacht habe - das war Mitte der 70er Jahre. Im Vergleich zu heute waren so wenige Autos unterwegs, dass man tatsächlich ein völlig anderes Fahrgefühl hatte.
In der Popmusik spielt das Autofahren eine enorme Rolle. In den 50ern war es der "Brand New Cadillac", in den 60ern sangen die Beatles "Baby, you can drive my car", in den 70ern schrieb Iggy Pop "The Passenger" inspiriert durch die nächtlichen Autofahrten mit seinem Freund David Bowie. Die Reihe ließe sich noch lange fortsetzen. Einige der besten Songs zum Thema gibt es an diesem Sonntagmorgen, man kann die Sendung übrigens auch wunderbar bei Autofahren hören. Nur zum Lösen unserer Rätselfragen bitte blinken und rechts 'ranfahren....

Musikalische Histörchen

"Sonny & Cher" – das war Ende der 60er Jahre ein Musterbeispiel von öffentlich gelebter Ehe und überragendem Erfolg im Pop-Business. Doch so hell ihr Stern auch leuchtete – als es persönlich zwischen den Beiden kriselte, ging es natürlich auch mit der Karriere den Bach runter. Zwei Jahre versuchten sie es noch mit getrennten Häusern und neuen Beziehungen, während sie weiterhin gemeinsam auf der Bühne standen, doch ab dem 26. Juni 1975 gingen Cherilyn Sarkisian, alias "Cher", und Sonny Bono getrennte Wege – die Scheidung war offiziell.
Doch einem Verflossenen lange nachzutrauern – das scheint von jeher nicht ihr Ding zu sein: Nur vier Tage später heiratete Cher nämlich in Las Vegas gleich den nächsten Rock-Star, mit dem sie es immerhin vier Jahre aushielt, auch wenn sie nach 10 Tagen das erste Mal die Scheidung einreichte. Gregg Allman war der Auserwählte, der 1969 gemeinsam mit seinem Bruder die "Allman Brothers Band" gegründet hatte. Auch wenn die heute 70-jährige Pop-Diva bis heute nicht noch einmal heiraten sollte – ihre Vorliebe für Musiker scheint Cher ein Leben lang zu begleiten: Zu ihren Verflossenen gehören unter anderem "Bon Jovi"-Gitarrist Richie Sambora und "Kiss"-Legende Gene Simmons.

Rätsel

Das Berlin der 20er Jahre war nicht nur für seine Auf- und Umbruchsstimmung bekannt, für Exzesse, Verruchtheit und Abstürze, sondern auch für seine Erfinder. Einer von ihnen war der Chefkonstrukteur der Orionette AG für Motorfahrzeuge. Er entwickelte nicht nur ein Motorrad namens Orionette, dem die Firma ihren Namen verdankt, sondern auch ein mit Muskelkraft betriebenes Flugzeug, mit dem er über 30 Meter weite Schwebeflüge in Tempelhof unternahm. Und, um das aufkommende Platzproblem in der Großstadt zu lösen, erfand er auch noch ein Faltauto, das sich innerhalb von fünf Minuten in seine drei Einzelteile zerlegen ließ. Leider zerfiel es mitunter auch ungeplant während der Fahrt, so dass sich die Erfindung nicht durchgesetzt hat. Trotzdem ließ es sich der Herr Chefkonstrukteur nicht nehmen, mit seinem Threewheeler - so nannte er sein Faltauto - die oberste Plattform des Funkturms zu besteigen. Doch wie heißt er? Kleiner Tipp: Nach ihm wurde damals auch eine Automarke benannt.

Die Antwort: Der Chefkonstrukteur der Berliner Orionette AG für Motorfahrzeuge war der Oberingenieur Engelbert Zaschka. Nach ihm war auch die damalige deutsche Automarke Zaschka benannt.

Brilliant oder Bullshit!?
Das Wochenchaos

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Zwei Inseln, zwei Entscheidungen: Bei der EM schreit sich Islands Fußballkommentator heiser vor Glück - und im (noch) Vereinigten Königreich kassiert der UKIP-Chef noch in der Brexit-Nacht zentrale Wahlkampfversprechen. Derweil verwechselt der deutsche Innenminister seine "Erfahrungswerte" mit einer belastbaren Statistik. Und in den USA herrscht endlich ein strenges neues Waffenverbot - für Wasserpistolen.

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