"Krieg wäre ein verheerender Schlag für Iran"

10.02.2007
Zum Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz hat der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Gert Weisskirchen, an die EU-Staaten appelliert, sich weiter für diplomatische Bemühungen im Atomkonflikt zwischen den USA und Iran einzusetzen. Es gebe andere und bessere Möglichkeiten statt eines Militärschlags, sagte Weisskirchen im Deutschlandradio Kultur.
"Ein Krieg wäre natürlich ein verheerender Schlag für die Entwicklung Irans." Er hätte nicht nur Folgen für das Land, sondern für die gesamte Region, so Weisskirchen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien hätten deutlich gemacht, sie wollten einen anderen - diplomatischen – Weg verfolgen: "Dieser ist gefährlich, wir können auf ihm abrutschen, aber er ist auf jeden Fall ein gangbarer."

Der SPD-Außenpolitiker begrüßte die Ankündigung des iranischen Chef-Unterhändlers für das Atomprogramm Irans, Ali Laridschani, an der Sicherheitskonferenz teilnehmen zu wollen. Unterschiedliche Gruppierungen handelten in Teheran offensichtlich mit ganz unterschiedlichen Zielen, meinte Weisskirchen. So interpretiere er das lange Hin und Her um Laridschanis Besuch in München. "Vor diesem Hintergrund ist es erfreulich, dass Herr Laridschani kommt."

Im Vorfeld der heutigen Rede des russischen Staatschefs Vladimir Putin vor der Münchner Sicherheitskonferenz ging Weisskirchen auch auf eine mögliche Mitgliedschaft Russlands in der NATO ein. Russland sei ein entscheidender Faktor im Weltsicherheitsgefüge. "Es muss in konstruktiver Weise versucht werden, Russland in alle zentralen und globalen Problemfragen einzubinden. Bei Konfliktlösungen kann Russland immer mithelfen." Weisskirchen fügte hinzu, man dürfe allerdings nicht außer Acht lassen, dass man es mit einer Großmacht zu tun habe, die bis zur nächsten Präsidentschaftswahl 2008 "durchaus widersprüchlich agieren kann".