Krankheit im Buch

Für und Wider der Pathographie

Der Politiker Guido Westerwelle (FDP) kommt am 10.09.2015 in Berlin (Berlin) zur Westerwelle Foundation.
Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle hat seinen Kampf gegen den Krebs in dem Buch "Zwischen zwei Leben" verarbeitet. © dpa / picture alliance / Klaus-Dietmar Gabbert
Hans von Trotha und Jörg Plath im Gespräch · 11.12.2015
Bücher zu Krankheiten scheinen sich derzeit zu häufen. Auch wenn diese sogenannte Pathografie schon immer Teil der Literatur war - der Umgang mit den Gebrechen verändert sich. Und sie bleiben unerschöpfliches Thema der Literatur. Aber helfen diese Bücher - oder belasten sie eher?
Krankheiten sind seit jeher ein Thema der Literatur. Den Schicksalsschlägen entgeht kaum jemand, sie gehören zur conditio humana. Der Umgang der Menschen mit Krankheiten aber wandelt sich, und so bleibt die sogenannte Pathografie unerschöpflich.
Manchmal scheinen sich die Bücher zu häufen, und es gibt Trends und Moden. Autoren - auch solche, die erst durch die Krankheit zum Stift greifen - schreiben über Leiden, eigenes und fremdes.
Erschließen diese Bücher Extremsituationen?
Fehlt es ihnen nur an Fantasie und Distanz? Sind sie gar exhibitionistisch? Müsste man vor ihren Büchern warnen, weil sie belasten? Oder helfen sie den Lesern, auch solchen, die noch nicht leiden, weil sie Ängste, Reflektionen und Informationen durchdachter formulieren, als man es selbst könnte? Bewältigen Sie exemplarisch, was uns allen blüht? Erschließen sie in Extremsituationen, was menschliches Lebens schlechthin auszeichnet?
Ein Streitgespräch zwischen Hans von Trotha und Jörg Plath über den Büchern von Richard Wagner ("Herr Parkinson"), Verena Lueken ("Alles zählt"), Guido Westerwelle ("Zwischen zwei Leben") und anderen.
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