Krankenhausreform

"Wichtige Weichen sind gestellt"

Vorbereitung und Nachbehandlung eines endoskopischen Eingriffs
Durch die Krankenhausreform werde eine fairere Behandlung der Mitarbeiter gesichert, sagt der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft. © picture alliance / dpa / Klaus Rose
DKG-Präsident Thomas Reumann im Gespräch mit Marianne Allweiss und André Hatting · 05.11.2015
Bei der neuen Krankenhausreform geht es vor allem um mehr Qualität und mehr Wettbewerb. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft sieht in dem Vorhaben einen Schritt in die richtige Richtung.
Mit ihrer Krankenhausreform will die große Koalition die Qualität in Kliniken verbessern und teure Überkapazitäten abbauen. Während die Krankenkassen bereits im Vorfeld heftige Kritik an der Reform geäußert haben, sieht Thomas Reumann, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, darin einen Schritt in die richtige Richtung.
Faire Bezahlung der Krankenhausmitarbeiter gesichert?
"Ich glaube, diese Krankenhausreform hat Zukunftsperspektiven", sagt Reumann. "Es sind wichtige Weichenstellungen für eine patientenorientierte Weiterentwicklung der Patientenversorgung." Mit der Reform würden drängende Probleme angegangen, "weil im Wesentlichen auch die Finanzierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesicherter ist - faire Bezahlung - und erforderliches zusätzliches Personal eingestellt werden kann." Nach zahlreichen Protesten gegen den ursprünglichen Gesetzentwurf hatte die Bundesregierung Anfang Oktober ein zusätzliches 800 Millionen Euro Paket für die Krankenhäuser beschlossen.
Abbau von Überkapazitäten muss die Bedarfsentwicklung berücksichtigen
Hinsichtlich des geplanten Abbaus von Überkapazitäten fordert Reumann, dabei müsse berücksichtigt werden, wie sich der Patientenbedarf in den kommenden Jahren entwickeln werde. "Dann müssen wir sehen, dass wir eine alternde Gesellschaft haben mit Mehrfacherkrankungen, mit einem dramatischen Anstieg von chronischen Erkrankungen, und es gibt Untersuchungen, die sagen, wir werden dann sogar einen Mehrbedarf an Betten haben." Es gehe aber andererseits nicht darum, dass jedes Krankenhaus an jedem Standort erhalten bleibe und um jedes Bett gekämpft werde, so der DKG-Präsident. "Das ist nicht das Thema."
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