König: Atomkraftgegner in Endlagerdiskussion einbeziehen

30.10.2008
Der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, hat eine transparente, sachliche Diskussion über die Frage atomarer Endlager gefordert. In diese Diskussion sollten auch Atomkraftgegner einbezogen werden, sagte König anlässlich eines Hearings des Bundesumweltministeriums zur Endlagerfrage.
In der Vergangenheit habe es der Endlagerdiskussion häufig an Offenheit gefehlt, sagte der Strahlenschutz-Präsident. "Man hat sich – in verschlossenen Räumen häufig – auf Kriterien verständigt oder auf eine Vorgehensweise, man hat einen Standort ausgewählt." Jetzt gehe es darum, "das Verfahren vom Kopf wieder auf die Füße zu stellen." Am Anfang müsse die Entwicklung von Sicherheitsanforderungen stehen, erst danach könne es ein Standortsuchverfahren geben.

Im Mittelpunkt der Diskussion dürften nicht Glaubensbekenntnisse stehen, betonte der BfS-Präsident. "Es nützt keinem etwas, wenn die Politik ohne sachliche Grundlagen sagt: der oder jener Standort ist geeignet oder auch nicht geeignet". Vielmehr müsse es darum gehen, Kriterien und einen Handlungsrahmen abzustecken.
König verwies darauf, dass es weltweit bisher kein Endlager für hochradioaktive Abfälle aus Leistungsreaktoren gebe: "Deswegen sind wir jetzt umso mehr gefordert, den gesamten Sachverstand zu bündeln, um eine nationale Entsorgungslösung auch für die hochradioaktiven Abfälle zu realisieren."


Das vollständige Gespräch mit Wolfram König können Sie bis zum 30.3.2009 als
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