"Kleinen Hoffnungsschimmer gibt es"

04.07.2011
Der Generalintendant des Bonner Theaters, Klaus Weise, hat seine Ankündigung relativiert, seinen Vertrag über die Spielzeit 2012/13 hinaus nicht zu verlängern.
Wenn die Politiker die angekündigten Kürzungen von 3,5 Millionen Euro zurücknähmen oder sich auf weniger rabiate Einschnitte verständigen würden, ließe sich "darüber nachdenken", sagte Weise. "Dann würde mir die Arbeit in Bonn weiterhin sehr viel Spaß machen."

Eine Rücknahme der angedrohten Kürzungen hält der Generalintendant jedoch für wenig realistisch, da Kultur- und Finanzausschuss diese bereits "durchgewinkt" hätten. "Vielleicht einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es", so Weise im Hinblick auf die entscheidende Sitzung des Rates der Stadt am 14. Juli.

Gestern hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, aus Protest gegen die Kürzung des Zuschusses an das Theater stünde der Intendant für eine Vertragsverlängerung über die Spielzeit 2012/13 hinaus nicht zur Verfügung.

Weise verwies darauf, dass das Theater in der Vergangenheit bereits 15 Millionen Euro eingespart habe. "Da erwarte ich eigentlich, dass man sagt: Das sollen andere erstmal nachmachen und jetzt ist Schluss und jetzt nehmen wir das Theater mal in Schutz und lassen die erfolgreich arbeiten."

Der Fokus der Stadt Bonn sei ein bisschen "zu sehr auf Herrn Beethoven gerichtet", kritisierte der Generalintendant. "Man kann nicht Beethoven-Stadt sein und Europäische Kulturhauptstadt werden wollen, wenn man an der Kultur, in diesem Falle am Theater, dermaßen sägt und abbaut in Permanenz."

Hören Sie das vollständige Gespräch mit Klaus Weise als mp3-Audio .