Kleine Mentalitätskunde

Der Anhalt(in)er

Eine Schaulustige verfolgt am Freitag (24.06.2011) das Geschehen des 15. Sachsen-Anhalt-Tages in Gardelegen (Altmarkkreis Salzwedel) neben einer Sachsen-Anhalt-Fahne.
Nicht viel los: In den Gemeinden Sachsen-Anhalts fehlen Bewerber für politische Ämter. © dpa / picture alliance / Jens Wolf
Von Claus-Stephan Rehfeld · 17.02.2015
Es gibt zwar nicht den Sachsen-Anhaltiner, wohl aber den Sachsen-Anhalter. Die Lage ist verworren. Der Anhalter nennt sich nicht gerne Anhalter, sondern lieber Anhaltiner. Oder aber Sachsen-Anhaltiner, obwohl er das nicht ist - rein sprachlich jedenfalls nicht.
Der Sachsen-Anhalter sitzt gerne hoch zu Ross. Nee, noch mal von vorne.
Kurze Pause
Der Sachse-Anhaltiner. Er ist warmblütigen Wesens. Seine Körpergröße, er wird in Stockmaß gemessen, liegt so zwischen 160 bis 170 Zentimeter, häufig ist er aber noch größer. Sein Kopf ist mittelgroß zu nennen, woraus sich auch sein Charakter erklären lässt. Ein echtes Mischblut, diverse Einkreuzungen - ein echter Zuchterfolg.
Der Sachsen-Anhaltiner ist ausgeglichen, mutig und irgendwie auch ehrgeizig zu nennen. Sein Hals ist schlank und muskulös und gut an seine breite Brust angesetzt. Röhrbeine sind bei ihm durchweg anzutreffen, sie sind kräftig und trocken. Ja, die Gesamtheit der Körpermaße ist wohl proportioniert. Indes, seine Vielseitigkeit ist beschränkt, auch mag er nicht so sehr den Fahrsport.
Wir kommen später darauf zu sprechen.
Von Sachsen-Anhalt, so lasen wir, kommt das gute Hasse ... Bier, die guten Hallo ... Kugeln und der Bötel her. Außerdem viele Dichter und Denker. Entschuldigung, das gehört jetzt nicht hierher. Das hat nun wirklich nichts mit den Sachsen-Anhaltiner zu tun. Aber das hier: kerngesund, super lieb, absolutes Arbeitstier, "zu allem fähig". Nun ja ...
Sachsen-Anhaltiner Väter heißen Woodstock, Bon Bonaparte, Walzerglanz oder so. Mütter hören auf Juruna und so. Manche Stammbäume weiten das Herz. Vater: Königsmarck, Mutter: Prinz Romadur.
Eine Mutter hatte keinen Vater, dafür viele Vorfahren. Eine werdende Mutter, sie wurde als bildschön und vielseitig gelobt priesen, wurde, halten Sie sich fest, abgegeben: Wegen Schwangerschaft! Wir fassen es nicht. Aber so sind sie, die Sachsen-Anhalter, bei den Sachsen-Anhaltinern.
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