Kino

"Irre sind männlich"

Die Schauspieler Peri Baumeister (l-r), Fahri Yardim, Milan Peschel und Marie Bäumer kommen am 10.04.2014 zur Premiere des Films "Irre sind männlich" in den Mathäser Filmpalast in München (Bayern).
Die Schauspieler Peri Baumeister (l-r), Fahri Yardim, Milan Peschel und Marie Bäumer bei der Premiere des Films "Irre sind männlich" in München. © picture alliance / dpa / Volker Dornberger
Von Hans Ulrich Pönack · 23.04.2014
Die Titelhelden und Programmierer Daniel und Thomas begeben sich in "Irre sind männlich" aufgrund ihrer Beziehungsprobleme in Therapie. Was komisch sein soll bleibt allerdings vorhersehbar und lahm und enttäuscht auf ganzer Linie.
Der Titel hört sich zunächst originell an. Und bleibt das einzig Originelle an dieser lausigen Produktion. Kürzlich wurden ja die vielen (Steuer-)Gelder bekannt gegeben, mit denen Til Schweiger und Matthias Schweighöfer ihre neuesten Komödien-Projekte gefördert bekommen. Dies hier ist sozusagen ein Dazwischen-Schweiger-Höfer-Unfug. Mit Kurzauftritt Schweighöfers.
Gedreht vom 50-jährigen ehemaligen Dozenten an der Internationalen Filmschule Köln, Anno Saul, der 2006 die Spaßbremse "Wo ist Fred?" (mit Til Schweiger in der Hauptrolle) und 2009 den spannungslosen Thriller "Die Tür" schuf. In seiner neuen Beziehungscomedy "Irre sind männlich" sind alle nur noch – völlig unkomisch - bekloppt. Wie die Titelhelden Daniel (Fahri Yardim) und Thomas (Milan Peschel). Sie sind irgendwie erfolgreiche Programmierer. Und oberflächliche Deppen.
Daniel hat das Problem zu sehr bei Freundin Mia (Josefine Preuß) "zu klammern", was auch schon seine Mutter, die prominente Beziehungstherapeutin Gabriele (Gitta Schweighöfer), moniert. Was schließlich Mia abhauen lässt. Kumpel Thomas dagegen kann überhaupt keine Bindung und bumst sich gerne unverbindlich durch die Nächte.
Irgendwann winkt der Bausparvertrag
Hilfe für beide sollen Therapien bringen. Erst im kleinen Rahmen, dann bei einem Psycho-Guru (muss der gute Herbert Knaupt sich so was antun?). Natürlich mit unterschiedlichen Motivationen. Also für Daniel in "echt", während der dauergeile Thomas nur nach "neuer Beute" giert. Natürlich rutscht bei beiden dabei die große Liebe durch. Was u.a. "Anwältin" Marie Bäumer als "geile Gleichgestörte" auf den akrobatischen Gefühlsplan ruft. Motto: Jetzt winkt brav der Bausparvertrag. Bei Daniel dauert es ein wenig länger, bis er zum Spießer gereift ist.
Was für ein vorhersehbarer, lahmer, humorloser Schrott. In dieser weiteren belanglosen deutschen Belanglosigkeitskomödie. Mit dussligen, eindimensionalen PappkameradenInnen, die völlig unsympathisch mit ihrem spätpubertären Gehabe und ihren platten Sprüchen fürchterlich nerven. Während eine plärrende 08/15 Pop-Musik mit Gesangsgesülze das Ganze auch noch akustisch penetrant begleitet. Keine Unterhaltung ersichtlich. Oder hörbar. Völlig ohne Humor. Absolut enttäuschend-doof. Eine neue deutsche (Ur-Opa-)Komödie. Gefördert von: Film- und Fernsehfond (FFF) Bayern; Filmförderungsanstalt (FFA); Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB) sowie Deutscher Filmförderungsfond (DFFF).
Mehr zum Thema