Kindertagesstätten

Zu wenige Erzieherinnen und Erzieher

Ein kleiner Junge spielt in einer Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Hannover (Niedersachsen).
Ein kleiner Junge spielt in einer Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt in Hannover © picture alliance / dpa / Julian Stratenschulte
Moderation: Dieter Kassel und Ute Welty · 25.07.2014
Weil an deutschen Kitas immer noch rund 120.000 festangestellte Erzieherinnen und Erzieher fehlen, fordert Bildungsexpertin Annette Stein eine gemeinsame "Qualitätsoffensive" von Bund, Ländern und Kommunen.
Annette Stein, Bildungsexpertin von der Bertelsmann Stiftung, hat in der Sendung "Studio 9 am Mittag" eine gemeinsame "Qualitätsoffensive" von Bund, Ländern und Kommunen gefordert, um die frühkindliche Bildung zu verbessern. Ohne den Bund könnten Länder und Kommunen die notwendigen Herausforderungen nicht stemmen. Stein plädierte für ein Bundes-Kita-Gesetz. Darin könne geregelt werden, auf welche Standards man sich verständigt und wie man "das gemeinsam" finanzieren könne - Voraussetzung dabei: "Alle Beteiligten müssen das wollen."
Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass in deutschen Kitas immer noch rund 120.000 festangestellte Erzieherinnen und Erzieher fehlen. Die Personalschlüssel für Kitas in Deutschland weichen laut der Studie teilweise erheblich von einem kindgerechten und pädagogisch sinnvollen Betreuungsverhältnis ab und sind zudem von Bundesland zu Bundesland höchst unterschiedlich.
Situation im Osten besonders "gravierend"
"Die Situation in den östlichen Bundesländern ist sehr gravierend", erklärte Steiner im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Dort würden etwa sechs Kinder unter drei Jahren von einer Erzieherin betreut. In westdeutschen Bundesländern dagegen liege der Durchschnitt bei unter vier Kleinkindern.
"Wir wollen schließlich nicht nur die Betreuung irgendwie, sondern auch eine Bildung sicherstellen," sagte Annette Stein.