Kinderfilmfestival Lucas

Wenn Kinder flüchten müssen

Das Deutsche Filmmuseum am Museumsufer in Frankfurt am Main.
Das Deutsche Filmmuseum gehört zu den Spielstätten des Festivals in Frankfurt am Main. © picture alliance / dpa / Frank Rumpenhorst
Moderation: Britta Bürger · 21.09.2014
Mit der Reihe "Migration - Traum oder Trauma?" setzt das Kinderfilmfestival Lucas dieses Jahr einen besonders ernsten Schwerpunkt. Festival-Leiterin Petra Kappler erklärt, wie es dazu kam - und wie mögliche Erschütterungen junger Zuschauer aufgefangen werden.
In Frankfurt wurde am Sonntag das 37. Internationale Kinderfilmfestival Lucas eröffnet: Das Festival wird bis zum 28. September 60 Produktionen aus mehr als 20 Ländern präsentieren. Ein Schwerpunkt wird dabei die Reihe "Migration - Traum oder Trauma?" sein.
Im Gespräch mit "Deutschlandradio Kultur" erklärte Festival-Leiterin Petra Kappler, wie es zu diesem Fokus kam: "Wir überlegen immer sehr genau, welches Thema wir setzen wollen - und wir haben auch schon im letzten Jahr gemerkt, dass vermehrt Produktionen zu diesem Thema entstanden sind; dass das Thema virulent ist - und dass es ganz besonders Kinder und Jugendliche betrifft."
Bei den Filmen sei man sehr schnell fündig geworden, da sich gerade junge Filmemacher häufig mit traumatischen Erfahrungen auseinandersetzen, sagte Kappler. Die Protagonisten der Filme seien Kinder, "die entwurzelt sind, die oft mit Situationen konfrontiert werden, die sie überhaupt nicht verstehen". Viele der Filme seien Koproduktionen, die mit der Hilfe von NGOs realisiert wurden.
"Im Vorfeld machen wir immer schon Altersempfehlungen", antwortete Kappler auf die Frage, wie man Erschütterung der Kinder auffangen könne. "Wir würden niemals Erstklässler einen Film anschauen lassen, der nicht für sie geeignet ist." Auch werde der Programmfokus "Migration" eher in den Nachmittags- und Abendschienen gezeigt.
Kappler: "Wenn es in der Filmvorführung zu Irritationen oder Fragen kommt, ist es so, dass wir immer eine Moderation haben; dass es immer ein Gespräch gibt." Die Filmemacherinnen und Filmemacher würden das als Gäste bei den Screenings häufig aufgreifen - und mit den Kindern gemeinsam sprechen.