Kinderbücher

Schöne Bücher für kleine Menschen

Lesende Kinder in einer Matratzenlandschaft auf der Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM) in Oldenburg
Lesende Kinder in einer Matratzenlandschaft auf der Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM) in Oldenburg © picture-alliance / dpa / Ingo Wagner
Hendrik Hellige und Sven Ehmann im Gespräch mit Sigrid Brinkmann · 28.10.2014
Kindern soll man keine Bücher geben, die man nicht auch selbst lesen würde. So lautet das Motto des neuen Kinderbuchprogramms des Gestalten Verlags, das dieses Jahr an den Start geht. Hendrik Hellige und Sven Ehmann vom Verlag über eine neue Form der Buchvermarktung.
„Mache es Dir zur Regel, einem Kind niemals ein Buch zu geben, das Du nicht auch selbst lesen würdest." Mit diesem Zitat von George Bernard Shaw im Hinterkopf bringt der Gestalten Verlag, bekannt für Design-, Kunst- und Architekturbände, nun auch ein Kinderbuchprogramm heraus. Nach den ersten Titeln unter dem Imprint „Kleine Gestalten" auf Deutsch folgen jetzt unter „Little Gestalten" auch englischsprachige Ausgaben. Mit-Herausgeber Hendrik Hellige sagte:
„Eigentlich ist die Hinführung zu den Kinderbüchern eine relativ logische gewesen. Wir haben uns ja seit Jahren um Bücher gekümmert, die eine bestimmte visuelle Kultur darstellen."
Der Verlag habe Bücher über Illustratoren gemacht, die dann wieder Kinderbücher gestaltet hätten. Hinzu komme, dass Kinderbücher unverändert gerne gelesen würden und Menschen begeisterten.Da dachten wir, es wäre eigentlich blöd keine zu machen."
Bücher, die auf vielen Ebenen funktionieren
Anders als andere Kinderbuchverlage orientiere sich „Kleine Gestalten" sehr stark an der visuellen Konzeption. „Für uns sind die Illustrationen und die Visualität von Anfang an eines der beiden Standbeine, die stimmen müssen." Aber natürlich spiele auch der Inhalt der Texte eine wichtige Rolle, sagte der Kreativdirektor Sven Ehmann. "Wir versuchen Bücher zu machen, die auf mehreren Ebenen funktionieren", sagte er. „Auf der Ebene für Kinder, die relativ straight erzählt ist, aber wie der „Honigdieb" zum Beispiel über Metaphern noch eine andere Ebene noch ansprechen, die auch für Erwachsene interessant ist."
Bücher für Leser aus der ganzen Welt
Als Beispiel nannte Ehmann das Kinderbuch „Der Regenschirmmann", das von einem traurigen Menschen erzähle. „Das ist eine ganz klare Kindergeschichte für Kinder, die aber für einen Erwachsenen, der vielleicht längere Zeit sehr, sehr traurig war, nochmal eine ganz andere Geschichte erzählt."
Das schöne an dieser Zusammenarbeit mit einer ganz neuen Generation von Illustratoren, Gestaltern und Fotografen sei, dass auch eine ganz neue Bildsprache für alte Themen entstehe. „Die kommen aus alter Welt", sagte über die Gestalter. Der Verlag gestalte auch Bücher für interessierte Leser aus der ganzen Welt.
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