Kambodscha

Gerechtigkeit für die Opfer der Roten Khmer

Eine Kambodschanerin bei einer Trauerzeremonie für Opfer der Roten Khmer in Phnom Penh.
Eine Kambodschanerin bei einer Trauerzeremonie für Opfer der Roten Khmer in Phnom Penh. © picture alliance / dpa / Mak Remissa
07.08.2014
Zwei Anführer der Roten Khmer sind in Kambodscha zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Friedensforscher Thorsten Bonacker hält den Richterspruch für immens wichtig - für die Opfer, aber auch für deren Nachfahren.
Der Prozess "ist ein Stück weit der Einstieg gewesen in eine kambodschanische Diskussion über die Vergangenheit", sagte Bonacker am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Die Arbeit des Gerichts sei sehr wichtig für die Aufarbeitung des Konflikts. Die Opfer hätten den Prozess aufmerksam verfolgt.
In Schulbüchern tauchte das Thema bislang nicht auf
Unter der jungen Generation sei die Schreckensherrschaft der Roten Khmer zum ersten Mal ein Thema: "In den Schulbüchern taucht es nicht auf, in den Familienerzählungen tauchte es eigentlich auch nicht auf." Dabei gebe es praktisch kaum eine kambodschanische Familie, die keine Angehörigen verloren habe.
Unter der Schreckensherrschaft der maoistischen Roten Khmer von 1975 bis 1979 waren mehr als 1,7 Millionen Kambodschaner ums Leben gekommen. Unter dem Regime sollte das Land mit brutaler Gewalt in einen reinen Agrarstaat zurückverwandelt werden. Viele Menschen wurden zu Tode gefoltert oder verhungerten.
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