Kálmáns "Herzogin von Chicago"

31.12.2013
Nach dem großen Erfolg der "Bajadere" im vergangenen Jahr steht mit der "Herzogin von Chicago" ein weiteres Juwel aus der Feder des Komponisten der "Csárdásfürstin" und der "Gräfin Mariza" als große Weihnachtsoperette auf dem Dezember-Spielplan der Komischen Oper Berlin.
Im Gefolge von Mary Lloyd aus Chicago ist eine Amerikanerin mit festem Wohnsitz in Berlin: Entertainerin Gayle Tufts führt mit ihrem unverwechselbaren "Denglisch" durch die Geschichte.
Charleston vs. Csárdás, Money vs. Monarchie, American Way of Life vs. ungarisches Traditionsbewusstsein – die Kontroverse, die in den 1920er Jahren Kenner und Liebhaber der Operette beinahe in zwei Lager spaltete, wird in Emmerich Kálmáns Operette zum Thema des Stückes selbst. So findet der interkulturelle Konflikt zwischen der reichen Amerikanerin Mary Lloyd, die glaubt, sich letztlich alles mit einem dicken Scheckheft kaufen zu können, und dem ungarischen Erbprinzen Sandor, der an alten europäischen Traditionen (allzu) fest hält, seine musikalische Entsprechung im Aufeinanderprallen von Wiener Walzer und ungarischem Csárdás einerseits und amerikanischen Modetänzen der 1920er Jahre wie Charleston und Foxtrott andererseits. Und wie ein Kuss schließlich Prinz und Unternehmerstochter vereint, so finden auch die unterschiedlichen musikalischen Welten zueinander, denn "so ein Charleston ist doch gar nix anderes als amerikanischer Csárdás"!

Aufzeichnung vom 22.12.2013
Emmerich Kálmán
"Die Herzogin von Chicago"
Operette in zwei Akten mit einem Vor- und Nachspiel
Libretto: Julius Brammer/Alfred Grünwald

Edith Rockefeller, Milliardärstochter aus New York - Gayle Tufts
Mary, Tochter des Milliardärs Benjamin Lloyd - Johanni van Oostrum
Sandor Boris, Erbprinz - Zoltán Nyári
Prinzessin Rosemarie von Morenien - Annelie Sophie Müller
Graf Bojatzowitsch - Bogdan Talos
James Bondy - Tom Erik Lie
Minister Perolin - Bernhard Hansky
Chor und Orchester der Komischen Oper Berlin
Leitung: Florian Ziemen
nach Ende der Oper ca. 21:57 Uhr Nachrichten