Junge Talente auf den Spuren russischer und finnischer Komponisten

20.09.2011
Die südkoreanische Geigerin Hyeyoon Park, der usbekische Pianist Michail Lifits und der bulgarische Dirigent Yordan Kamdzhalov haben bereits einige internationale Wettbewerbe gewonnen. Ihr Debüt in der Philharmonie Berlin ist für die drei jungen Künstler dennoch etwas ganz Besonderes. Begleitet werden sie vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin.
Yordan Kamdzhalov wurde 1980 in Bulgarien geboren. Aufmerksamkeit gewann er durch seine Auszeichnungen beim Internationalen Dirigentenwettbewerb "Jorma Panula" 2009 (1. Preis) und dem Gustav Mahler Dirigentenwettbewerb 2010 (3. Preis). Yordan Kamdzhalov absolvierte sein Studium an der Staatlichen Akademie für Musik in Sofia und an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin. Bei der Lucerne Festival Academy 2007 hatte er die Chance, mit Peter Eötvös, Pierre Boulez und Mentoren des Ensembles Intercontemporain zu arbeiten. In Meisterkursen und Workshops u.a. bei David Zinman, Jorma Panula, Kurt Masur, Bernard Haitink, Sir Simon Rattle und Daniel Barenboim vertiefte er seine Ausbildung. Seit der Saison 2010/11 dirigiert er regelmäßig das Philharmonia Orchestra London und das London Philharmonic Orchestra. Von Esa-Pekka Salonen wurde er als dessen Cover-Dirigent zum Los Angeles Philharmonic Orchestra eingeladen. Yordan Kamdzhalov ist kürzlich zum GMD der Stadt Heidelberg ernannt worden.

Die 19-jährige Südkoreanerin Hyeyoon Park ist eines der vielversprechendsten Violintalente ihrer Generation. 2009 gewann sie mit 17 Jahren den 1. Preis beim 58. Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München und ist damit die jüngste Preisträgerin in der Geschichte des Wettbewerbs. Hyeyoon Park erhielt ihren ersten Geigenunterricht mit vier Jahren und wurde bereits zwei Jahre später als Jungstudentin an der "Korean National University of Arts" aufgenommen. Ab 2003 studierte sie bei Piotr Milewski in Cincinnati/USA. Im Alter von 14 Jahren wechselte sie an die Berliner Hochschule für Musik "Hanns Eisler" zu Antje Weithaas. Seit Oktober 2010 studiert sie an der Kronberg Academy Masters bei Christian Tetzlaff. Meisterkurse absolvierte sie u.a. bei Gidon Kremer, Ivry Gitlis, Zakhar Bron und Thomas Brandis.

Im Alter von neun Jahren debütierte sie mit dem Seoul Philharmonic Orchestra. Seitdem spielte sie u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Sinfonieorchester des Mariinsky-Theaters in St. Petersburg, der Staatskapelle Weimar u.a.. Sie begleitete das RSO Stuttgart des SWR auf einer Japan-Tournee und trat mit dem NDR Sinfonieorchester Hamburg in der Laeiszhalle und mit dem MDR Sinfonieorchester im Gewandhaus Leipzig auf. Zukünftige Engagements führen sie zum Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, zum RSO Stuttgart des SWR, zum hr Sinfonieorchester Frankfurt, zum Frankfurter Museumsorchester, zum NHK Symphony Orchestra Tokyo und zum Wiener Kammerorchester.

Hyeyoon Park ist regelmäßig zu Gast bei den großen europäischen Musikfestivals, so beim Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Rheingau Musik Festival, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem Musical Olympus Festival in St. Petersburg. Sie hat u.a. mit Lars Vogt, Antje Weithaas, Daniel Hope und Jan Vogler zusammen musiziert.


Wo auch immer der junge deutsch-usbekische Pianist Michail Lifits ein Konzert gibt - er begeistert mit seiner Bühnenpräsenz und Anschlagskultur. Der 1982 in Taschkent (Usbekistan) geborene Pianist begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel und studiert heute bei Boris Petrushansky an der Accademia Pianistica in Imola (Italien) sowie bei Bernd Goetzke in Hannover. 1991 debütierte Lifits mit ersten Auftritten in Usbekistan, gefolgt von zahlreichen Konzerten in Russland, Österreich, Italien, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Polen, USA und in der Ukraine. Als nur 13jähriger spielte er Rachmannows Zweites Klavierkonzert mit der Nationalen Philharmonie Usbekistans unter der Leitung von Zokhid Khaknazarov.

Unter seinen zahlreichen Preisen bei Wettbewerben sind besonders seine Erfolge in Monza 2006 (1. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb "Rina Sala Gallo") und in Bozen 2009 hervorzuheben (1. Preis beim 57. Internationalen Klavierwettbewerb "Ferruccio Busoni"). Konzertengagements führten Michail Lifits bereits in die Carnegie Hall in New York, die Salle Cortot in Paris und die Steinway Hall in London. Im Jahr 2010 war Lifits beim Klavierfestival Ruhr, dem Braunschweig Classix Festival, dem Kissinger Sommer und dem Festival "Raritäten der Klaviermusik" in Husum zu Gast.


Liveübertragung aus der Philharmonie Berlin

Esa-Pekka Salonen: Helix für Orchester (2005)

Jean Sibelius: Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47 (1905)
I. Allegro moderato
II. Adagio di molto
III. Allegro ma non tanto


ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Olga Hochweis im Gespräch mit den Debütanten

Alexander Skrjabin: Konzert für Klavier und Orchester fis-Moll op. 20 (1896-97)
I. Allegro
II. Andante
III. Allegro moderato

Igor Strawinsky: Der Feuervogel, Suite Nr. 2 für Orchester (1919)
I. Introduktion und Tanz des Feuervogels
II. Variation des Feuervogels
III. Reigen der Prinzessinnen
IV. Höllentanz des Königs Kaschtschei
V. Wiegenlied
VI. Finale

Dauer der Werke: Salonen ca. 9 min Sibelius ca. 32 min Skrjabin ca. 29 min Strawinsky ca. 23 min

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Yordan Kamdzhalov (Bulgarien)
Hyeyoon Park, Violine (Südkorea)
Michail Lifits, Klavier (Usbekistan)

Eintrittskarten
Philharmonie, Großer Saal: ab 10 Euro
Tel. 030-20298711 • Kasse Philharmonie

Das Konzert wird von Deutschlandradio Kultur live übertragen.
UKW 89,6 Kabel 97,5
Die südkoreanische Violinistin Hyeyoon Park
Die südkoreanische Violinistin Hyeyoon Park© Julia Wesely