Joachim Hörster: Minarett-Entscheid kein Votum gegen Religionsfreiheit

30.11.2009
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Joachim Hörster hält es für unwahrscheinlich, dass der Schweiz nach der Volksinitiative gegen den Bau von Minaretten nun der Ausschluss aus dem Europarat droht. Dafür werde sich keine Mehrheit finden, "noch nicht einmal im Ansatz", erklärte Hörster, der Leiter der Deutschen Delegation und Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ist.
Denn es gebe in Europa eine ganze Reihe anderer Probleme und Konflikte, die wirklich "existenziell" seien.

Hörster: "Wenn wir mit der Keule des Ausschlusses arbeiten würden, dann würden wir ein Hauptkriterium des Europarates verlassen, nämlich wechselseitige Beratung, wechselseitige Diskussion, wie man etwas besser machen kann, wie man den Dingen die Schärfe nehmen kann."

Man könne dem Schweizer Volk "nicht bescheinigen, dass es neben den Werten des Europarates" stehe. Zudem werfe man der Türkei, als einem weiteren Mitglied des Europarates, "nicht zu Unrecht" vor, dass dort keine Religionsfreiheit herrsche – "im Gegensatz zur Schweiz übrigens". Es sei deshalb vernünftig, sich mit der Angelegenheit politisch, im Dialog, und nicht juristisch auseinanderzusetzen.

Sie können das vollständige Gespräch mit Joachim Hörster mindestens bis zum 30.04.2010 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio