"Jest tam ktos? Ist da wer?"

Von Vera Schneider · 14.08.2012
Es gibt Häuser, die können Geschichte(n) erzählen. In Gegenden Europas, deren Bevölkerung durch Flucht und Vertreibung ausgetauscht wurde, künden sie von den Verwerfungen der Kriegs- und Nachkriegszeit. Und es gibt Bücher, in denen solche Häuser zu Akteuren werden - als stumme Zeitzeugen, als Sehnsuchtsorte, als Horte des Schreckens.
In Olga Tokarczuks "Taghaus, Nachthaus" (poln. 1998/dt. 2001) hat die Ich-Erzählerin ein Haus in den polnischen Sudeten gekauft, das von einem Deutschen erbaut wurde und dessen Vergangenheit sie mit Hilfe einer geheimnisvollen Nachbarin erkundet. Eine junge Journalistin begibt sich in Sabrina Janeschs "Katzenberge" (2010) auf den Fluchtweg ihres polnischen Großvaters: 1942 musste er seine Heimat Galizien in der heutigen Ukraine verlassen und kam nach Niederschlesien, auf den Hof eines vertriebenen Deutschen.

Die Sendung folgt den Autorinnen zu diesen Schauplätzen und zeigt, wie sich ein tragisches Kapitel europäischer Geschichte im Schicksal der Häuser spiegelt.


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