Jazz

"Wenn man sich vertraut, dann kann die Musik fliegen"

Der Saxofonist Joshua Redman spielt am Donnerstag (16.07.2009) im Stuttgarter Jazz-Club.
Der Saxofonist Joshua Redman © dpa/ picture alliance / Johannes Wagemann
Von Johannes Kaiser · 24.07.2014
Joshua Redman gehört seit über 20 Jahren zu den ausdrucksstärksten Saxofonisten des Jazz. Mit "Trios live" legt er ein Live-Album vor, das ihn als Meister des Trio-Spiels zeigt.
"Musik hat, solange ich zurückschauen kann, schon immer zu meinem Leben gehört und zwar in allen Situationen. Musik war immer um mich herum, solange ich mich zurückerinnern kann. Meine Mutter war zwar keine Musikerin, sondern Tänzerin, aber sie liebte Musik. Es gab Platten von John Coltrane und Aretha Franklin, Otis Reding und den Beatles, Mozart und indische, afrikanische, indonesische Musik und dann die Musik meines Vaters. Sie gehörte zu meiner Welt wie die Sonne und der Mond".
So verwundert es wenig, dass Redman bereits in jungen Jahren den Wunsch verspürte, selbst Musik zu machen, zum Saxofon griff und seinem Vater nacheiferte.
Experimentierfreudiger Komponist
Er hat sich einen Namen als einfallsreicher, durchaus auch experimentierfreudiger Komponist gemacht, zuletzt sogar eine Platte mit Streichern aufgenommen.
Mit seiner jüngsten Veröffentlichung zeigt er sich wieder als Meister des Triospiels.
Joshua Redman möchte "als Bandleader eine musikalische Umgebung schaffen, in der sich alle Musiker gleichermaßen gleichberechtigt empfinden."
Diese Gleichberechtigung zeigt sich insbesondere live in gut austarierten Stücken, die jedem Musiker die Möglichkeit geben, sein Können zu zeigen. Ihre gemeinsame Interpretationskunst verleiht allen Songs neue Flügel, zeigt sie als fantasievolle Neuschöpfer.
Das ist das Faszinierende an einem Jazzmusiker wie Joshua Redman: Dank der Freiheiten, die die Improvisation bietet, klingen alle Titel wie neu erfunden, frisch und lebendig.

Das Album "Trios Live" von Joshua Redman ist bei Nonesuch Records erschienen.