Ja! Oder doch lieber nein?

Von Tobias Wenzel · 06.05.2012
Wenn Menschen heiraten, sind Spaß, Kitsch und Freude angesagt. Die neue Kinokomödie von Sönke Wortmann belässt es nicht dabei. "Das Hochzeitsvideo" stößt auf ernste Fragen: Wie eigentlich wollen wir zusammenleben? Können wir unserem Partner überhaupt vertrauen?
"Daniel:"Liebe Pia, lieber Sebastian, ich bin sehr stolz und glücklich, dass ihr mich gebeten habt, euer Hochzeitsvideo zu drehen.""
(O-Ton Film)

Sebastians Freund Daniel filmt gemeinsam mit Pias Halbschwester Despair die Vorbereitungen zur Hochzeit, um die besonderen Momente für immer festzuhalten und bei Youtube, Facebook und Co. zu veröffentlichen. Braut Pia stammt aus einer liberalen Familie, Sebastian aus einer adeligen, versnobten. Die Eltern sind kritisch, was das sehr junge Glück angeht. Schließlich haben sich Pia und Sebastian erst ein halbes Jahr zuvor in Portugal kennengelernt. Und auch Pias Halbschwester Despair ist skeptisch:

"Pia: "Ich habe dir doch auch erzählt, dass er mir in Portugal das Gift aus dem Fuß gesaugt hat..."
Despair: "Och Gott! Du heiratest ihn, weil er dir die Füße abgelutscht hat!"
Pia: "Nein. Weil ich ihn liebe, und zwar mit voller Wucht!"
Despair: "Das ist so kitschig!""
(O-Ton Film)

Aber kitschig bleibt es nicht in Sönke Wortmanns neuer Kinokomödie "Das Hochzeitsvideo", die auch ernste Fragen aufwirft: Wie wollen wir zusammenleben? Und können wir unserem Partner vertrauen? Pias verschwiegener Ex-Freund, ein Pornodarsteller, taucht plötzlich bei der Hen Night auf. Und auch der Junggesellenabschied gerät außer Kontrolle:

"Sebastian: "Na ja, da klingelte es und Jackie kam rein und machte diese, diese, diese Stewardessen-Nummer, von wegen Sitzlehnen hochklappen und anschnallen. Und dann fing sie an sich auszuziehen und hat uns ihre Notausgänge gezeigt."
Pia: "Ja, und du fandst das total schrecklich, ne?!"
Sebastian: "Ja! Nein! Ach Scheiße, du weißt doch!""
(O-Ton Film)

Immer halten die beiden Hochzeitsfilmer mit ihrer Videokamera drauf, auch wenn alles eskaliert. Pfarrer und Standesbeamter warten vergeblich auf das Brautpaar. Die Hochzeit geplatzt? Das wollen die beiden Hobbyfilmer verhindern. Sie finden heraus: Einen Standesbeamten kann man leichter für seine Sache gewinnen, wenn man ihn heimlich dabei filmt, wie er seiner Leidenschaft für Hunde nachgeht:

"Standesbeamter: "Jetzt machen Sie die Kamera aus und geben mir die Videokassette!"
Despair: "Das ist 'ne Digitalkamera, die hat keine Kassette."
Daniel: "Hören Sie, wir wollen Ihnen gar keine Probleme machen. Wir brauchen nur Ihre Hilfe."
Despair: "Ist uns auch völlig egal, ob Sie Hunde poppen oder nicht!"
Standesbeamter: "Jetzt werden Sie mal nicht unverschämt. Ich kann Ihnen das Leben sehr schwer machen. Ich hab einflussreiche Freunde bei der Polizei!"
Daniel: "Wen denn?! Kommissar Rex?""
(O-Ton Film)

Hauptdarsteller in Wortmanns neuem Film ist natürlich kein Hund. Aber eine wichtige Rolle spielt die Videokamera der Hochzeitsfilmer.

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