J. K. Rowling

Der Verwandlungszauber der Harry-Potter-Autorin

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Bestseller-Autorin J.K. Rowling © Wall to Wall Media Ltd
Kolja Mensing und Kim Kindermann im Gespräch · 24.11.2014
Sie wollte Harry Potter hinter sich lassen und als Krimiautor unter dem Pseudonym Robert Galbraith neu durchstarten. Jetzt ist J.K. Rowlings neuer Roman "Der Seidenspinner" erschienen. Unsere Kritiker nehmen ihn sehr unterschiedlich wahr.
Die Verwandlungszauber oder auch Wandelzauber, so kann man es im "Harry Potter Wiki" nachlesen, gehören in Hogwarts gleich von der ersten Klasse an zum Studenplan. Kein Wunder, dass Joanne K. Rowling selbst ein geradezu magisches Kunststück gelungen ist: Die Autorin hat nach Abschluss ihrer extrem erfolgreichen Harry-Potter-Reihe eine neue Karriere als Krimischriftstellerin begonnnen.
Im vergangenen Jahr erschien ihr Roman "Der Ruf des Kuckucks" unter dem Pseudonym Robert Galbraith - ein klassischer Detektivroman, rund um den Ermittler Cormoran Strike. Damit geht J. K. Rowling alias Robert Galbraith nun in Serie. Heute erscheint mit "Der Seidenspinner" der zweite Cormoran-Strike-Roman.
Mord im Haifischbecken der britischen Verlagsbranche
Die Geschichte führt mitten in das Haifischbecken des englischen Literaturbetriebs: Ein Schriftsteller wird brutal ermordet, und zu den Verdächtigen gehören unter anderem sein Verleger, sein Lektor, seine Agentin und sein schärfster Konkurrent. Wer war der Mörder?
Kolja Mensing und Kim Kindermann wissen es bereits: Sie haben "Der Seidenspinner" gelesen und sich für die Sendung "Lesart" mit dem Erfolgsmodell Joanne K. Rowling beschäftigt.
"Ich habe mich gelangweilt"
"'Der Seidenspinner' ist ein klassischer Whodunit-Roman", sagt Kolja Mensing. J.K. Rowling könne wirklich plastische Figuren schaffen und sehr atmosphärische Szenen. Als Beispiel nennt er einen Besuch des Protagonisten bei einer gealterten Literaturagentin, die Kette raucht und ihre Mitarbeiter dominiert. "Das steht einem sofort vor Augen, das kann die Rowling." Er vergleicht die Autorin hier mit den großen Romanciers.
"Ich hab mich wirklich gelangweilt", erklärt hingegen seine Kollegin Kim Kindermann. Die Figuren seien konturlos und klischeehaft. Dass Rowling die Klassenherrschaft in Großbritannien angreife, empfinde sie als Klischee im Klischee. "Das ist von vor 20 Jahren", so Kindermann. Das Buch insgesamt "zu dick aufgetragen."
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