Islamisten im Internet

Dschihadismus mit "Spaß- und Spannungsfaktor"

Abdelhamid Abaaoud hält einen Koran und eine IS-Flagge in die Kamera.
Das Bild aus einem undatierten Youtube-Video zeigt Abdelhami Abaaoud, wie er mit der IS-Flagge und einem Koran posiert. © picture alliance / dpa / Youtube
Die Medienpsychologin Diana Rieger im Gespräch mit Korbinian Frenzel · 20.11.2015
Internet und Soziale Medien sind für Islamisten und andere Extremisten ein wichtiges Rekrutierungsfeld. Vor allem mit Actionvideos wollten sie Jugendliche ansprechen, sagt die Medien- und Kommunikationspsychologin Diana Rieger.
Sowohl Islamisten als auch Rechtsextremisten nutzen das Internet und die Sozialen Medien zur Rekrutierung von Anhängern und Sympathisanten.
"Insgesamt haben Extremisten sogar eine ausgewiesene Medienstrategie", sagt die Medien- und Kommunikationspsychologin Diana Rieger. Häufig arbeiteten sie mit Videos, speziell mit solchen, die für Jugendliche attraktiv seien. "Nämlich die actiongeladen sind, so wie gute Actionfilme im Kino auch gemacht sind, die Waffen zeigen und irgendwie so einen Spaß- und Spannungsfaktor in diesen Dschihadismus mit reinbringen: Wir haben Waffen, bei uns ist man eine große Gemeinschaft und wir kämpfen gemeinsam für unser Ziel", sagt Rieger. "Es ist schon darauf ausgelegt, dass junge Menschen das attraktiv finden, sich so was anzugucken."
Derzeit seien die meisten Videos in der Muttersprache der jeweiligen Extremisten. "Aber die Medienstrategie gerade von der ISIS beinhaltet auch, das eben einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Deswegen entweder englische Untertitel zu verwenden oder ganze Videos auf Englisch zu verbreiten – und auch immer mehr sogar deutsche Videos zu verbreiten."
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