Lust und Schrecken der Desinformation
Arne Vogelgesang im Gespräch mit Susanne Burkhardt · 14.01.2017
Die Gruppe internil beschäftigt sich mit Strategien gezielter Falschinformationen. Im ersten Teil ihres Projekts "Gog/Magog" knöpfen sich die Performer nun den Kriegsschauplatz Ukraine vor - und damit auch die propagandistischen Thesen der Konfliktparteien und der Berichterstattung.
Die Performancegruppe internil befasst sich schon länger mit Strategien von gezielter Desinformation und Propaganda. Jetzt startet sie zusammen mit der israelischen Künstlerin Moran Sanderovich und dem Berliner Theaterdiscounter das vierteiliges Projekt "Gog/Magog". Darin werden die Lust und der Schrecken politischer Desinformation untersucht.
Los geht es mit dem Blick auf den Kriegsschauplatz Ukraine – und auf propagandistische Thesen im Zusammenhang mit der Berichterstattung darüber. Es werden Fragen gestellt: Wie stürzte Flug MH 17 ab? Wer waren die Auftraggeber der Scharfschützen auf dem Maidan? Oder: Wie kam es zum Brand im Gewerkschaftshaus in Odessa? Darauf lassen sich nicht so einfach Antworten finden.
Gog und Magog - mit dem Ende der Zeiten verbundene Stämme
Übergreifende Referenz für alle Teile der Serie sind die mit dem Ende der Zeiten verbundenen Stämme Gog und Magog aus Torah, Bibel und Quran. Im neuen Testament sind das zwei Völker, die vom Satan befreit werden, bei Charles Dickens zwei Riesen, bei Karl Kraus zwei riesenhafte Fettkugeln, bei Gogol sind das Halsabschneider, in der Science-Fiction Serie Andromeda taucht eine zerstörerische Spezies namens Magog auf…
Wir wollten von Arne Vogelgesang von internil im "Rang 1"-Interview u.a. wissen, wie sie unterscheiden zwischen propagandistischen Thesen von Halbwahrheiten – lancierten Geschichten und der Wahrheit, und wie nah Lust und Schrecken politischer Desinformation beieinander liegen. Und natürlich: Wer sind Gog und Magog bei ihnen?
"Gog/Magog – Teil 1: Ukraine" startet am 26. Januar im Theaterdiscounter Berlin.
