In memoriam Claudio Abbado

20.01.2014
Der große italienische Dirigent Claudio Abbado ist heute im Alter von 80 Jahren in Bologna gestorben. Wir bringen in Änderung unseres Programms die Aufzeichnung des Verdi-Requiems vom 27. Januar 2001, das Abbado zum 100. Todestag Giuseppe Verdis in der Philharmonie Berlin dirigierte.
Im Folgenden ein Ausschnitt aus dem Nachruf von Michael Dasche im Deutschlandradio Kultur:
„Ich bin Claudio - für alle. Keine Titel.“ Mit dieser Klarstellung überraschte Claudio Abbado die Berliner Philharmoniker, als er 1990 bei dem weltberühmten Klangkörper sein Amt als Chefdirigent antrat und mit Brahms seinen Einstand gab. Für die Mitglieder des Eliteorchesters war das sicher eine Geste von befreiender Wirkung, hatten sie doch Jahrzehnte lang unter ziemlich despotischer Führung gestanden.
Von Abbado - ein politisch eher „links“ und zugleich demokratisch gesinnter Künstler - ging eine Autorität anderer Art aus, als man es in Berlin, aber auch an den Stätten, an denen er zuvor wirkte, gewohnt war. Sie war allein und ausschließlich gegründet auf fachliche Kompetenz; und die wiederum bestand nicht nur in kapellmeisterlicher Routine, sondern in einer musikhistorisch fundierten, aber doch auch entdeckungsfreudigen Sicht auf den klassischen Werkkanon ebenso wie auf die Moderne und Avantgarde des 20. Jahrhunderts.
In memoriam Claudio Abbado
Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 27.01.2001

Giuseppe Verdi
Messa da Requiem
Angela Gheorghiu, Sopran
Daniela Barcellona, Alt
Roberto Alagna, Tenor
Julian Konstantinov, Bass
Schwedischer Rundfunkchor
Eric Ericson Kammerchor
Orfeón Donostiarra
Berliner Philharmoiker
Leitung: Claudio Abbado
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