Hungerkatastrophe in Ostafrika

"Es mangelt an Geld und Zugang"

Blick über ein Zeltlager nomadischer Viehhirten in Uusgure, Somalia am 22.02.2017. Aufgrund der anhaltenden Dürre haben sich nomadische Viehhirten am Rande des Dorfes niedergelassen. Viele von ihnen haben ihre Bestände von Ziegen und Kamelen - und damit ihre Lebensgrundlage - verloren.
Schwere Hungersnot in Somalia © picture alliance / dpa / Anna Mayumi Kerber
25.04.2017
Um eine Hungerkatastrophe in Ostafrika zu verhindern, bräuchte es vier Milliarden Euro an Soforthilfe. Davon ist erst ein Viertel eingegangen, sagt Till Wahnbaeck, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe. Zudem sei es zum Teil schwierig, die Hungernden zu erreichen.
Am Horn von Afrika droht eine humanitäre Katastrophe. Über vier Milliarden Euro an Soforthilfe wäre nötig, hat die UNO errechnet, sonst würden bis zu 20 Millionen Menschen verhungern. Davon ist aber erst ein Viertel eingegangen, sagt Till Wahnbaeck, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe.
Die Welthungerhilfe ist eine der Organisationen, die am Horn von Afrika im Einsatz ist, um Lebensmittel und Wasser zu verteilen und die derzeitige Hungersnot zu lindern. Aber es fehlt an Geld und es fehlt teilweise auch an Zugang, weil im Südsudan und im Jemen Krieg herrscht und Hilfsorganisationen gar nicht zu den Bedürftigen vordringen.
Was das Geld angeht, so sind von den 195 Ländern, die in der UN vereint sind, nur wenige bereit zu helfen. Besonders kritisch sieht Till Wahnbaeck hier die Rolle der Golfstaaten, die trotz ihrer finanziellen Möglichkeiten und ihrer geografischen Nähe zur Krisenregion nicht zu den Geberländern zählen. Stattdessen führt eine Koalition unter Führung Saudi-Arabiens Krieg im Jemen, wo sich derzeit eine humanitäre Katastrophe abspielt und eine ganze Generation zu verhungern droht, wie Antonio Guterres heute bei der Geberkonferenz für den Jemen warnte.

Unterstützung der Kriegsparteien stoppen!

An diesem Krieg verdienen auch diejenigen, die die Kriegsparteien mit Waffen und Ausrüstung versorgen - Frankreich gehört dazu, aber auch Deutschland. Till Wahnbaeck fordert deshalb ein Waffenembargo für die Region.
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