Horst Bredekamp liest ein Bild

Die Ikonografie des Triumphes

Deutschlands Handballer um Trainer Dagur Sigurdsson feiern den Sieg bei der Europameisterschaft in Polen.
Deutschlands Handballer um Trainer Dagur Sigurdsson feiern den Sieg bei der Europameisterschaft in Polen. © dpa / picture alliance / Jens Wolf
Horst Bredekamp im Gespräch mit Joachim Scholl · 02.02.2016
Die deutsche Nationalmannschaft hat am Sonntag die Handball-Europameisterschaft gewonnen. Der Kunsthistoriker Horst Bredekamp interpretiert für uns das Triumph-Bild der feiernden Sieger.
In unserer Rubrik "...liest ein Bild" interpretieren wir in der Sendung "Lesart" regelmäßig Bilder. Fotografien haben die Kraft, zu Ikonen unserer Zeit zu werden, sie rufen Erinnerungen aus unserem Bildgedächtnis ab und prägen unsere Wahrnehmung der Gegenwart. In der heutigen "Lesart" hat der Kunsthistoriker Horst Bredekamp ein Triumph-Bild der Handballnationalmannschaft von Jens Wolf (dpa) nach ihrem Sieg bei der Europameisterschaft gelesen.
Die Aufnahme sei wunderbar und nicht ohne Grund ein mehrfach abgedrucktes Bild geworden, sagte Bredekamp im Deutschlandradio Kultur. "Es verdichtet einen glückhaften Moment in einer Zeit, die eher von einer Gesamtstimmung der Düsternis geprägt ist." Das Besondere an dem Bild liege in der Spannung zwischen der zentralen Figur des Trainers und der Schar ausgelassener junger Menschen. "In diesem Doppelcharakter hat sich der Eindruck der Mannschaft verdichtet - die konzentrierte Ruhe des Trainers und des Torwarts und dann die unbedingte Ausgelassenheit, auch im Spiel, die diese Mannschaft ausgezeichnet hat."
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