Hommage an den Spatz von Paris

Vorgestellt von Jörg Taszman · 21.02.2007
Vom fanatischen Kamikaze-Kämpfer bis zum unpolitischen Bäcker spannt Regisseur Clint Eastwood den Bogen, um von der Schlacht um die Insel Iwo Jima aus Sicht der Japaner zu erzählen. "La vie en rose", die Filmbiografie der Chansonsängerin Edith Piaf, eröffnete in diesem Jahr die Berlinale und ist nun im Kino zu sehen.
Letters from Iwo Jima
USA 2006, Regie: Clint Eastwood, Hauptdarsteller: Ken Watanabe, Kazunari Ninomiya, ab 16 Jahren

Diesmal filmt Clint Eastwood die wochenlange Schlacht um die Insel Iwo Jima ganz aus Sicht der Japaner und im Original auch auf Japanisch. Dabei nahm er echte Briefe zum Anlass, ganz verschiedene Soldaten und ihre Mentalität zu porträtieren. Vom bürgerlichen Heerführer, der in den USA eine Ausbildung erhielt, bis hin zum fanatischen Kamikaze-Kämpfer oder unpolitischen Bäcker spannt Eastwood seinen Bogen, der diesen verlorenen und umsonst gestorbenen Soldaten ihre menschliche Würde zurückgibt. Auch "Iwo Jima" ist ein Kriegsfilm mit allen Stärken und Schwächen, aber der subtilere und originellere nach "Flags of our Fathers". Nicht der beste Eastwood, aber ein sehenswerter Film des großen Altmeisters.

La vie en rose
Frankreich 2006, Regie: Olivier Dahan, Hauptdarsteller: Marion Cotillard, Sylvie Testud, Gérard Depardieu, ab zwölf Jahren

1,2 Millionen Franzosen sahen den Piaf-Film in der ersten Woche, der sehr bunt und etwas wirr sich einige Lebensstationen der großen Chanson-Sängerin ausgeguckt hat. Vor allem die Kindheit in einem Bordell und einem Wanderzirkus nimmt einen großen Stellenwert ein, sowie das Umfeld der Piaf, die von treuen Agenten und Assistenten umgeben war. Von den vielen Männern wird nur die Romanze zum Boxer Marcel Cervan thematisiert. Als guter Unterhaltungsfilm mit einer sehr guten Marion Cotillard in der Hauptrolle kann das Werk aber gehobene Kinokost bieten.
Mehr zum Thema